München heute:Schließfächer-Knappheit / Gentrifizierungs-Wut / HIV-Leichtsinn

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Manchmal müssen auch Schließfächer aufgebrochen werden. Daraus entstehen Mythen über Waffen, tote Kanarienvögel und Unterwäsche. (Foto: Stephan Rumpf)

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Von Pia Ratzesberger

Vielleicht haben Sie in den vergangenen Monaten mal bei der Bank angerufen. Die Menschen dort freuen sich ja mittlerweile über fast jeden Anruf, denn oft klingeln die Telefone auf ihren Schreibtischen nicht mehr. Vielleicht also waren Sie einer von denen, der nach vielen Jahren wieder anrief, um jetzt nach einem Schließfach zu fragen - und vielleicht haben Sie dann enttäuscht wieder aufgelegt.

Sie wären nicht der einzige, denn in München möchten gerade sehr, sehr viele Menschen ein Schließfach mieten und die Stadtsparkasse plant deshalb jetzt als erste Bank in der Stadt, noch mehr Safes zu bauen. In der Zentrale zum Beispiel ist von 5000 Schließfächern kein einziges mehr frei, eine Warteliste gibt es nicht - aus einem recht pragmatischen Grund: Die Liste wäre zu lang.

Der Raum mit den 5000 Safes gehört selbstverständlich zu den am besten gesichertsten der Bank, entsprechend viele Mythen ranken sich um ihn. In den Fächern sollen schon tote Kanarienvögel gefunden worden sein und Drogen und Urnen und Unterwäsche. Um aber der Frage nachzugehen, warum auf einmal so viele Menschen ein Schließfach haben wollen, fragt man am besten Ramona Sorge, die am Schalter jeden sieht, der den geheimen Raum betritt. Sie rufen manchmal in der Woche drei Leute an, die ihr Schließfach auflösen möchten - aber eben auch zehn andere, die eines mieten wollen.

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