Bundespolizei:Einjähriges Kind bleibt allein im Zug zurück

Züge am Münchner Hauptbahnhof (Symbolfoto). (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Die Eltern steigen kurz am Münchner Hauptbahnhof aus, um zu telefonieren. Doch dann setzt sich die Bahn in Bewegung - und die kleine Tochter des Paars sitzt noch drinnen.

Es muss ein Albtraum für die beiden Ukrainer gewesen sein, als am Dienstagnachmittag der Zug mit ihrer einjährigen Tochter an Bord losgefahren war: Die beiden befanden sich am Münchner Hauptbahnhof, von wo aus sie mit der Bahn nach Prag reisen wollten, berichtet die Bundespolizei. Zum Telefonieren hätten sie kurz den Zug verlassen. Als sie am Bahnsteig standen, schlossen sich die Türen und der Zug fuhr ab - ohne sie, aber mit der Tochter. Dank der guten Zusammenarbeit von Polizei und Bahnunternehmen konnten die beiden ihr Kleinkind aber rund eineinhalb Stunden später wieder wohlbehalten in die Arme schließen.

Gegen 14.50 Uhr hatte das Paar in der Wache der Münchner Bundespolizei Alarm geschlagen. Die Beamten recherchierten den nächsten planmäßigen Halt: um 15.08 Uhr in Freising. Sie verständigten den Zugbegleiter, der sich während der Fahrt um das Kleinkind kümmerte, das in einem Kinderwagen lag. Im Zug nahm sich zudem ein reisender Beamter des Polizeipräsidiums München des Kindes und der Gepäckstücke der Eltern an. Beim Halt in Freising übernahm dann eine Streife der Bundespolizei die Kleine und das Gepäck und brachte das Mädchen nach München, wo schon die überglückliche 34-jährige Mutter wartete.

Gegen 16.20 Uhr war die Familienzusammenführung beendet und die drei konnten ihre Fahrt nach Prag fortsetzen. Von ihrer abenteuerlichen Reise und der ganzen Aufregung dürfte die Kleine aber kaum etwas mitbekommen haben.

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