München Festival in den Postgaragen:Neue Klänge in der Stadt

München hat ein neues Musikereignis: In den Postgaragen hat das München Festival begonnen. Die Bands reißen mit, verstören - oder geben einen Wodka aus.

Lisa Sonnabend

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Die Stadt hat ein neues Festival: Zum ersten Mal findet an diesem Wochenende in den Postgaragen das München Festival statt. Die Location mit den vielen kleinen Hallen und dem Außenbereich ist ideal, das Line-Up mit vielen Münchner Bands und einigen angereisten Gruppen hörenswert, der Eintritt mit 25 Euro für drei Tage angemessen - und auch das Wetter spielt mit. Dennoch ist der Ansturm am ersten Festival-Tag am Freitag nicht gewaltig: Ob da einigen die Finalniederlage des FC Bayern immer noch die Stimmung vermiest? Verpasst haben die Langzeittrauernden durchaus einiges.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Die Idee des Festivals: Münchner Bands, Labels und DJs zeigen, wie vielfältig die Musikszene in der Stadt ist, - und laden noch ein paar externe Lieblinge ein. Der Freitag steht im Zeichen der Live-Acts. Auf der Bühne zu sehen sind vor allem Münchner Bands, die sich in der Stadt schon einen Namen gemacht und eine treue Fangemeinde erspielt haben. Zum Beispiel das Mädels-Duo Tuó, das wunderbar zarten Indie-Folk macht und in Blümchenkleid auftritt. Am Samstag gibt es dann vor allem Elektro zu hören, am Sonntag HipHop und Reggae.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Als die österreichische Band Attwenger gegen 21:30 Uhr aufspielt, ist die Halle kaum halb gefüllt. Egal. Die Stimmung ist trotzdem gut, denn die rasante, punkige Volksmusik mit den Mundarttexten reist mit. Zwischendurch nehmen Attwenger einen Schluck Bier - natürlich ganz Münchnerisch, aus einem Maßkrug.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Wenn die Bands in den verschiedenen Garagen loslegen, zittern schon einmal die Wände und die Klänge aus den Räumen vermischen sich zu einem Musikbrei, dem Sound of Munich. Entscheidend den Soundtrack der Stadt geprägt hat der exzentrische Pico Be, der schon seit Jahrzehnten mit Kamerakino experimentelle Popmusik macht und an diesem Abend mit dem Projekt Das weiße Pferd auftritt. Er singt über den ehemaligen Schwimmer Michael Groß oder über das Ende einer langen Nacht. Das begeistert, verstört aber auch. Auch so kann München sein.

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(Foto: Lisa Sonnabend)

Das Highlight am ersten Festival-Abend ist der Aufritt von The Dirty Honkers in einer der kleineren Halle. Die Musiker tragen glitzernde Kostüme, spielen auf dem Saxophon, geben den Zuschauern einen Wodka aus und produzieren explosive Klänge, die man vielleicht am besten als Swing-Elektro-Big-Band-Rap bezeichnen kann. Ein Teil des Sounds wird mit Joysticks erzeugt. Die drei Musiker stammen aus Israel, Frankreich und Kanada - und leben gemeinsam in Berlin. Nicht in München? Eigentlich schade, aber in diesem Moment egal! München tanzt. München Festival - noch am Samstag (ab 18 Uhr, Tagesticket 17 Euro) und am Sonntag (ab 15 Uhr, 12 Euro) in den Postgaragen, Deroystraße 3. Mehr Infos hier. Auf dem Festival steht eine Fotobox der Süddeutschen Zeitung. Lasst euch dort fotografieren - die lustigsten Bilder veröffentlichen wir am Dienstag auf www.sueddeutsche.de/muenchen.

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