München:AfD will erstmals in den Kreistag

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Die Partei stellt zur Kommunalwahl auch einen Landratskandidaten

Von Martin Mühlfenzl, München

Kurz vor Meldeschluss beim Landkreiswahlleiter an diesem Donnerstag steht fest, dass auch die Alternative für Deutschland (AfD) zur Kreistagswahl antreten wird. Die Aufstellungsversammlung fand nach Angaben des Kreisvorstands bereits am 11. Januar statt, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Ergebnis gab die Partei erst am Mittwoch auf SZ-Anfrage bekannt.

Den erstmaligen Einzug in den Kreistag versucht die Partei mit 24 Kandidaten auf ihrer Liste. Sie bleibt damit weit hinter den 70 möglichen Kandidaten zurück. Angeführt wird die Liste von der AfD-Kreisvorsitzenden Christina Specht, 53. Mit ihrem Lebensgefährten, dem Bundestagsabgeordneten Gerold Otten, 64, aus Putzbrunn schickt die AfD auch einen Landratskandidaten ins Rennen. Das Bewerberfeld um den Chefposten am Mariahilfplatz erweitert sich damit auf insgesamt sechs Aspiranten. Um einen Sitz im Kreistag bewirbt sich Otten nicht.

Dass es die Partei außer in Unterschleißheim nicht geschafft habe, auch in anderen Städten und Gemeinden anzutreten, "liegt auch daran, dass wir zu wenig Mitglieder haben", sagt die Kreisvorsitzende Specht. Derzeit hat die AfD im Landkreis nach eigenen Angaben 120 Mitglieder. Dass die Aufstellungsversammlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, war laut Specht eine bewusste Entscheidung: "Das war vielen Mitgliedern lieber." Bei künftigen Versammlungen wolle man sich aber öffnen.

Listenführerin Specht, die von sich selbst sagt, "Mitglied der ersten Stunde" zu sein, will im Wahlkampf auf die Themen "Transparenz und Mitbestimmung" setzen. Sie wirbt ferner für "bezahlbares Wohnen, Umweltschutz mit Augenmaß, ein vernünftiges Mobilitätskonzept, eine leistungsfähige, wohnortnahe Gesundheitsversorgung, Familienfreundlichkeit und Sicherheit". Gerold Otten soll als Landratskandidat Stimmenfänger der AfD im Landkreis sein. Damit hat sich das Bewerberfeld um den Posten des Landrats noch einmal erweitert: Wie schon vor sechs Jahren werden erneut Amtsinhaber Christoph Göbel (CSU), Annette Ganssmüller-Maluche (SPD), Christoph Nadler (Grüne) und Otto Bußjäger (Freie Wähler) antreten. Neu in der Riege der Bewerber ist neben Gerold Otten der Grünwalder Michael Ritz (FDP).

© SZ vom 23.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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