Moosacher Unterkunft:Umstrittene Räumung

Stadträte verlangen Aufklärung über Zustände in Boardinghaus

Nach der Räumung einer Moosacher Unterkunft vor einer Woche haben sich nun mehrere Stadträte ein Bild von der Situation in der vorübergehenden Bleibe der 180 Menschen im Haus 12 der Bayernkaserne gemacht. Dabei seien sie auf verärgerte Bewohner getroffen, die der Stadt vorwerfen, die Zustände in der Moosacher Unterkunft nicht kontrolliert zu haben, berichten Stadträte. Das Haus Am Neubruch sei in einem schlechten baulichen Zustand, die Fenster seien undicht, die Duschen kalt und die Heizungen defekt. Zudem gebe es dort Kakerlaken und Bettwanzen. Wie berichtet, wird das Haus von der Firma 2-Rent Group betrieben, das Sozialreferat hatte vor knapp fünf Jahren einen entsprechenden Vertrag mit dem Unternehmen abgeschlossen. Kurz vor Ostern hatte die Stadt das Haus kurzfristig räumen lassen, nachdem das Unternehmen wegen angeblich ausstehender Zahlungen des Sozialreferats gedroht hatte, die Leistungen in dem Haus über Ostern einzustellen. Der Firma ist zum 31. Juli fristgerecht gekündigt. Dennoch stellen nun CSU und Grüne drängende Fragen: Welche Probleme gab es bereits in den vergangenen Jahren mit der Firma und welche Konsequenzen sind daraus gezogen worden? Und: "Haben persönliche Verbindungen oder Kontakte des ehemaligen Geschäftsführers El Naib zur Leitung des Sozialreferats Einfluss auf die Vertragsbeziehungen gehabt?", fragt die CSU-Fraktion. CSU und Grüne bezweifeln zudem, dass die "überstürzte Räumung" des Hauses angemessen war.

© SZ vom 21.04.2017 / anl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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