Moosach:Ohne Aufsicht

Sperrmüllcontainer an Wertstoffinseln nicht praktikabel

Gut gemeint, aber nicht praktikabel: Die probeweise Aufstellung eines Sperrmüllcontainers an einer Wertstoffinsel etwa an der Ecke Hugo-Troendle-Straße/Wintrichring wird es nicht geben. Die Kommunalreferentin und Werkleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) Kristina Frank lehnt das Anliegen des Bezirksausschusses aus Haftungs- und auch Kostengründen ab. Das Gremium hatte dafür plädiert, um Bürgern ohne Auto eine problemlose, legale und fußläufige Entsorgung anbieten zu können.

Auch dem AWM falle eine zunehmende Verschmutzung der Wertstoffinseln auf, insbesondere durch sperrige Gegenstände, heißt es im Antwortschreiben. Die Pandemie habe das noch befördert. Doch die Risiken unbeaufsichtigter Container seien zu groß, der AWM hafte für sämtliche Unfälle, sollte ein solcher offener Container durchwühlt und Gegenstände wahllos im öffentlichen Straßenraum verteilt werden. Nicht auszuschließen sei auch, dass nicht dafür vorgesehene Abfälle wie Autoreifen, Autobatterien, Problemstoffe oder Elektrogeräte frei zugänglich für Kinder und Jugendliche hineingeworfen und zur Gefahrenquelle würden. Und eine Beaufsichtigung der Container scheide aus Kostengründen aus.

Frank verweist stattdessen auf die zwölf Wertstoffhöfe, darunter zwei für Großmengen, und eine moderat kostenpflichtige Abholung am Haus. Der AWM wolle jedoch den Antrag zum Anlass nehmen, nach neuen Möglichkeiten einer kundenfreundlichen Sperrmüllentsorgung zu suchen und dabei auch zu berücksichtigen, dass es immer mehr Menschen gibt, die über kein Auto verfügten und somit die Wertstoffhöfe nur schwer erreichen können. Dazu sollen auch quartiersbezogene Lösungen geprüft werden und die Erfahrungen aus anderen Kommunen einfließen.

© SZ vom 15.09.2021 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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