Moosach:Noch mehr Kinderspielzeug

Privatweg wird nach Designerin Alma Siedhoff-Buscher benannt

Der private Weg auf dem Meiller-Gelände, der parallel zwischen der Margarete-Steiff- und der Käthe-Kruse-Straße verläuft, soll künftig Alma-Siedhoff-Buscher-Weg heißen. Damit reiht sich der Name nach Ansicht des Kommunalausschusses des Stadtrats gut in das Straßenkonzept des Meiller-Geländes ein, denn Alma Siedhoff-Buscher entwarf ebenso wie Käthe Kruse und Margarete Steiff Spielzeug für Kinder.

1899 in Kreuztal bei Siegen geboren, studierte Alma Buscher an der Reimann-Kunstschule, am Kunstgewerbemuseum Berlin und am Staatlichen Bauhaus in Weimar. Dort wurde sie von Georg Muche und Josef Hartwig in der Holzbildhauerei und von Paul Klee in der Formen- und Farbenlehre ausgebildet. Nach ihrem Aufenthalt in Weimar studierte und arbeitete sie von 1925 bis 1927 am Bauhaus Dessau, 1926 heiratete sie den Schauspieler und Tänzer Werner Siedhoff.

Zu ihren bekanntesten Werken zählen das Kinderzimmer im Musterhaus "Am Horn", das sie zusammen mit Erich Brendel zur Bauhaus-Ausstellung 1923 realisierte, das "Kleine Schiffbauspiel" und das "Große Schiffbauspiel" (1923). Sie kreierte Wurfpuppen (1923), Bastelbögen für Kran und Segelboot und Malfibeln für Schulanfänger. Siedhoff-Buscher wurde 45 Jahre alt. Sie kam am 25. September 1944 bei einem Bombenangriff in Buchschlag bei Frankfurt am Main ums Leben.

Gutachter und Ältestenrat haben der Namensgebung zugestimmt. Das Stadtarchiv empfahl, den vollständigen Namen der Kunsthandwerkerin zu verwenden. Keine Einwände hatte auch der Moosacher Bezirksausschuss. Die Lokalpolitiker merkten einzig an, dass künftige Anwohner wohl mit "Schwierigkeiten bei der korrekten Schreibweise des Straßennamens" zu rechnen hätten.

© SZ vom 27.11.2018 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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