Am Promenadeplatz ist sie bereits erprobt worden, von Frühjahr an soll sie auch in Moosach Abhilfe schaffen: die sogenannte Antiquietsch-Schweißung. Bis dahin werden die Trambahngleise der Wendeschleife am Bunzlauer Platz wohl noch weiterhin per Hand von Mitarbeitern der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) geschmiert.
Seit Jahr und Tag beschweren sich Anwohner über lautes Pfeifen und Quietschen, wenn die Trambahnen durch die Kurve fahren; sie forderten lärmmindernde Maßnahmen. Den Einbau einer automatischen Schmieranlage analog der Kurve davor - Höhe Bunzlauer-/Ecke Breslauer Straße - hat die MVG bisher stets aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Diese Anlagen werden nach Auskunft der MVG vor oder in Kurven eingebaut. Sobald ein Zug durchfahre, bringe er eine kleine Menge Schmiermittel auf die Schienenflanken auf, sei aber auch selbst mit einem solchen System ausgerüstet, das den Stoff auf die Spurkränze aufträgt.
Doch anders als in der Kurve vor der Post, wo die Bahnen über ein Hoch- und Rasengleis rollen, liegen die Gleise am Bunzlauer Platz komplett im Straßenraum. Deshalb befürchtet die MVG "akute Rutschgefahr" für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger. Zum Sicherheitsproblem ist jetzt noch ein praktisches hinzugekommen: Die Schmiere, die solche Anlagen abgeben, reiche nur für ein paar Meter und auf keinen Fall bis zur Ostseite der Schleife, wo das Quietschen am schlimmsten sei, berichtete Angelika Bueb (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr, im Bezirksausschuss. Sie kündigte an, dass die MVG im nächsten Frühjahr eine Antiquietsch-Schweißung ausprobieren wolle, um die Fahrgeräusche zu mindern. Außerdem wolle das Unternehmen seine Fahrer überwachen, da sie oft zu schnell in die Schleife einführen. "Das wird sich eh ändern, wenn Hotel und Einkaufsmarkt eröffnet sind", hofft Anwohner Herbert Bayer; denn dann werden dort viel mehr Menschen unterwegs sein.