Moosach:Nach dem Abschmücken

Lesezeit: 1 min

Baum-Stau: Auch an regulären Sammelstellen geht es mitunter eng zu. (Foto: Robert Haas)

Stadtviertelvertreter fordern wohnortnahe Sammelstellen für Christbäume

Jedes Jahr die gleiche Frage: wohin mit den ausrangierten Christbäumen? Und wie sie abtransportieren, sollte man über kein Auto verfügen? Sich mit dem nadelnden Ungeheuer in die Tram, einen Bus oder die U-Bahn zu quetschen ist von vorneherein ausgeschlossen, zudem die wenigen im Stadtbezirk gelegenen Sammelstellen kaum öffentlich erreichbar wären. Und der nicht ganz ernst gemeinte Rat von Wolfgang Kuhn (SPD), Vorsitzender des Moosacher Bezirksausschusses (BA), es doch wie in Hartmannshofen zu machen, dürfte, auch wenn man sich nicht durch große Schneeberge zu kämpfen hätte, nicht für jeden praktikabel sein: Dort schleife man das ausgediente Stück an einem Seil hinter dem Fahrrad her.

Die Folge: In diesem Winter habe es große Haufen regelwidrig abgelegter Christbäume wie an der Merseburger Straße vor dem Schulzentrum gegeben, bemängelte Axel Stoßno (FDP) im BA. Solche Zustände dürften sich künftig nicht wiederholen. In einem Antrag fordert er von der Stadt, Möglichkeiten zu schaffen, Christbäume wohnungsnah entsorgen zu können, auch für Menschen ohne Auto. Andere Kommunen wie im Landkreis Stade in Niedersachsen seien da schon viel weiter. Dort sei die Christbaum-Entsorgung so organisiert, dass die Abfuhr an einem festgelegten Tag erfolge und die Bürger ihre Bäume nur vor das Haus stellen müssten.

In Moosach hätten als Sammelstellen in diesem Winter einzig der Wertstoffhof Am Neubruch und ein Platz bei der Schule an der Haldenbergerstraße zur Verfügung gestanden. Beide Standorte, so Stoßno, befänden sich am äußersten Rand des Stadtbezirks und somit für sehr viele Bürger zu weit weg, um zu Fuß dorthin zu gehen. Es sei "ein Systemwechsel" notwendig.

Der Bezirksausschuss folgte dem Antrag mehrheitlich. Allerdings unterstütze die SPD die Einzel-Abholung vor der Haustür nicht, sagte Hanna Kammermaier, die mit Riad el Sabbagh für die Fraktion spricht. Einstimmig nahm das Gremium noch eine Anfrage der SPD an, warum die Stadt in diesem Jahr nicht die Sammelstelle an der Merseburger Straße eingerichtet habe. Eine solche habe seit Jahren - unterbrochen nur für die Dauer der Schulsanierung - bestanden und müsse dort oder in der Umgebung wieder dauerhaft etabliert werden. Eventuell ließe sich noch eine weitere an der Templestraße installieren, so die große Hoffnung der Lokalpolitiker fürs kommende Weihnachtsfest.

© SZ vom 11.02.2021 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: