Moosach:Große Last

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Lahmgelegt: Kinder und Jugendliche haben mit schwierigen Lernbedingungen zu kämpfen, ihnen fehlen Möglichkeiten, Freunde zu treffen. (Foto: Stephan Rumpf)

Junge Leute tragen schwer an Corona. Jetzt gibt es ein Dankeschön aus der Lokalpolitik

Von Anita Naujokat, Moosach

Eine besondere Würdigung und seinen besonderen Dank hat der Bezirksausschuss (BA) Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden ausgesprochen. In einer fraktionsübergreifend verabschiedeten Verlautbarung rufen die Stadtteilpolitiker dazu auf, die jungen Generationen, wo immer es geht, bei der Überwindung der derzeitigen Widrigkeiten zu unterstützen und zu ermutigen. Diese Altersgruppen seien in besonderem Maße von der Corona-Pandemie belastet und trügen eine große Last bei deren Eindämmung. Für sie sei der Großteil des für sie relevanten Lebens lahmgelegt und damit ihre Entwicklung beeinträchtigt und ihre Zukunft gefährdet. "Die verpassten Kindheits-und Jugendjahre können nicht nachgeholt werden", heißt es in dem Statement auf Anregung des Jugendbeauftragten Philip Wintermeyer (SPD).

Den Heranwachsenden fehlten ein geordneter Schulbesuch und damit die bestmögliche intellektuelle Entwicklung für den Aufbau ihrer beruflichen Zukunft, die Möglichkeit, sich zu treffen, auszugehen, zu feiern und so ein stabiles soziales Umfeld außerhalb der Familie aufzubauen, verbunden mit einer unabhängigen und eigenständigen Persönlichkeitsentwicklung. Hinzu komme der Mangel an Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen, mit allen negativen Folgen für die körperliche Gesundheit. Nicht zuletzt sei Kindern und Jugendlichen gerade auch das Ausleben von Träumen für die Zukunft erschwert.

Und trotz dieses Verzichts und des dabei weitgehend verantwortungsbewussten Verhaltens der jungen Menschen werde ihnen zum Teil sogar noch das Gefühl vermittelt, "Treiber der Pandemie" zu sein, bemängelt das Gremium. Konkret verlangt der Bezirksausschuss von Wirtschaft und Politik, das Leben der Kinder und Jugendlichen zu erleichtern und zu verbessern. Etwa, indem die derzeit herrschenden Bedingungen in der Bewertung von schulischen Leistungen sowie Ausbildungs- und Arbeitsplatzbewerbungen wohlwollend berücksichtigt werden, um dem Nachwuchs auch nach dieser schwierigen Zeit den Weg in eine glückliche und erfolgreiche Zukunft zu ebnen.

Die Erklärung ist auch auf der offiziellen Website des Moosacher Bezirksausschusses eingestellt und in diversen sozialen Medien veröffentlicht. Ihr vorausgegangen war in der Sitzung lediglich eine Diskussion um eine Formulierung. Für die Stadtteilpolitiker ist es schon der zweite Vorstoß, sich besonders um Kinder und Jugendliche in dieser schwierigen Situationen zu bemühen. Im Dezember hatte das Gremium beschlossen, auf die "Nummer gegen Kummer" des Kinderschutzbundes hinzuweisen. An öffentlichen Orten in Moosach finden Kinder und Jugendliche die Telefonnummer 11 61 11, unter der sie anonym und kostenlos via Handy oder Festnetz Hilfe und Beratung erhalten, erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr.

© SZ vom 11.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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