Moosach:Gemeinsam im Schatzkästchen

Lesezeit: 2 min

Volkshochschule und Geschichtsverein feiern mit der Wohnungsgesellschaft GWG Richtfest für das neue Stadtteilzentrum. Schon im Herbst soll das Programm starten

Von Jorid Engler, Moosach

Maßarbeit war nötig, um das neue Stadtteilzentrum der Münchner Volkshochschule (VHS) an der Baubergerstraße in der Baulücke zwischen zwei Mehrfamilienhäusern zu errichten. Jetzt steht das vierstöckige Haus im Rohbau, und in seinem Foyer wirkt das VHS-Gebäude offen und freundlich durch die großen Fensterfronten.

Auf 992 Quadratmetern haben die Volkshochschule und der Moosacher Geschichtsverein von der Eröffnung im Herbst an Raum für Weiterbildung, Ausstellungen und das Archiv des Geschichtsvereins. Gerda Peter, Geschäftsführerin der städtischen Wohnungsgesellschaft GWG, ist zuversichtlich, dass sie wie vorgesehen im September die Schlüssel an die VHS übergeben kann. VHS-Managementdirektor Klaus Meisel plant schon weiter: Von Oktober an soll das Kursprogramm für das Wintersemester in den neuen Räumen starten. Besonderes Schmankerl des "Schatzkästchens", wie Meisels Mitarbeiter ihr sechs Millionen Euro teures Gebäude nennen, ist der erste schallisolierte Musikraum der VHS. "Wir werden die Möglichkeiten des Musikraums voll und ganz auskosten", sagt Hiltrud Ettl, die als VHS-Programmbereichsleiterin für den Norden der Stadt zuständig ist. Die Moosacher können künftig laute Instrumente spielen lernen, ohne dass sich die Nachbarn gestört fühlen müssen.

In den neuen Räumen des VHS-Neubaus an der Baubergerstraße können Bands künftig lautstark proben. (Foto: Catherina Hess)

In Moosach schließt die VHS eine Lücke in ihrem Angebot. "Der letzte weiße Fleck in der Erwachsenenbildung im Münchner Norden wird jetzt gefüllt", meint Ettl. Denn bislang waren von den 250 000 Menschen, die im vergangenen Jahr in München an Volkshochschulkursen teilgenommen haben, eher weniger Moosacher. "Die Bildung kommt jetzt zu den Menschen", formuliert es Managementdirektor Meisel.

Von den ersten Überlegungen zum Stadtteilzentrum bis zum Heben der Richtkrone an diesem Mittwoch sind fast zehn Jahre vergangen. Schon 2008 hatte die VHS festgestellt, dass in Moosach eine wohnortnahe Erwachsenenbildung fehle, so Meisel. "Die Volkshochschule wächst seit Jahren. Wir haben immer Platzprobleme. Das neue Stadtteilzentrum bedeutet jetzt eine Entlastung in Moosach", erklärt Meisel. 2013 hat der Stadtrat das Bauvorhaben bewilligt. Im Juni vergangenen Jahres begann die Bauphase gleich mit der größten Herausforderung. Bei den Tiefbauarbeiten kämpften die Arbeiter mit einem sehr hohen Grundwasserpegel, der das Setzen von Bohrpfählen nötig machte - überaus laute Arbeiten. Inzwischen hat der Neubau Form angenommen. Und ab diesem Donnerstag werden die Fenster eingesetzt.

Eine Besonderheit des VHS-Neubaus an der Bauberger Straße ist der schallisolierte Probenraum. (Foto: Catherina Hess)

Die Kooperationen mit Moosacher Vereinen und Kultureinrichtungen möchte VHS-Chefin Ettl intensivieren. So gab es früher bereits gemeinsame Veranstaltungen mit dem Pelkovenschlössl. Praktischerweise sitzt der Moosacher Geschichtsverein nun auch im selben Haus wie die VHS. Der Verein zieht mit seiner Sammlung und dem Archiv von der Feldmochinger Straße in das Stadtteilzentrum an der Baubergerstraße um und hat dort auf 45 Quadratmetern mehr Platz für seine öffentlich zugängliche Sammlung zur Moosacher Stadtgeschichte. Eine gemeinsame Ausstellung von Geschichtsverein und VHS soll es schon zur Eröffnung im Herbst geben. Die VHS möchte sich überhaupt stärker mit dem Stadtteil verzahnen. Eine Vortragsreihe "Montags in Moosach" soll im Wintersemester unter dem Motto "Liebe" starten.

© SZ vom 08.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: