Moosach:Gedanklich schon im Advent

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Zauberhafte Zauberflöte: Zum 25. Geburtstag gab es etwas Besonderes. (Foto: Privat)

Moosachs "Linie 1" plant das Weihnachtsoratorium

Von Anita Naujokat, Moosach

Manche Leute leben der Zeit voraus. Während die einen noch beim Maibaum-Aufstellen sind, sind die anderen gedanklich schon in der Adventszeit. So wie Norbert Kästle. Der Produktionsleiter von "Moosach macht Oper" des Moosacher Kulturvereins "Die Linie 1" ist längst bei der Planung des nächsten Projekts: Nach Mozarts "Zauberflöte" soll Bach'sche Musik, genauer das Weihnachtsoratorium, im Dezember das Publikum verzaubern. Kästle hat bereits feste Vorstellungen von der Inszenierung: "Die Lebendigkeit und die ungeheure emotionale Intensität der gesungenen Botschaft stehen im Zentrum unserer Interpretation", sagt er. Zur theologischen Fundierung haben er und sein Team Monsignore Martin Cambensy, Leiter des Pfarrverbands Moosach-Olympiadorf und Pfarrer in Sankt Martin in Moosach, als Fachmann hinzugezogen.

Kästle wird das Weihnachtsoratorium einmal etwas anders vermitteln: Er will das rein Statische von Chor, Solisten, Orchester und Orgel mit Performance-Elementen und einer auf Bachs Musik abgestimmten speziellen Lichtinstallation aufbrechen. Das Publikum solle sich "mittendrin" im Geschehen wähnen.

Seit nunmehr sieben Jahren haben sich die Moosacher für ihr ambitioniertes Stadtteilprojekt auf Werke aus der Opernwelt mit einem Ausreißer ins Musicalfach konzentriert. 2008 inszenierten sie Rossinis "Aschenputtel", ein Jahr später folgte Engelbert Humperdincks "Hänsel und Gretel". 2011 stand Moosach ganz im Musicalfieber mit einer fleischfressenden Pflanze aus "Der kleine Horrorladen". Münchenweit etwa 5500 Zuschauer haben im vergangenen Jahr die viel bejubelten Aufführungen von Mozarts "Zauberflöte" gesehen, die sich "Die Linie 1" zum 25-jährigen Bestehen gönnte.

Ein Teil des Charmes der vom Kulturreferat, der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München und den Stadtwerken geförderten Reihe liegt sicherlich in der Mischung aus Musikbegeisterung, Improvisationslust und Professionalität. Auch in der neuen Produktion werden Laien und Profis wieder gemeinsam arbeiten und auftreten. Für die musikalische Leitung setzt Norbert Kästle mit dem Musiker und Dirigenten Gabriel Venzago auf ein vielversprechendes und junges Talent.

Anfang Juni soll es mit den Chorproben und der Auswahl der Solisten losgehen. Gesucht werden dazu noch Chorsängerinnen und -sänger von zwölf Jahren an. Vor allem bei den Männerstimmen fehlt es noch an Verstärkung. Geprobt wird immer donnerstags in der Magdalenenkirche, Ohlauer Straße 16, von 20 bis 22 Uhr, am Donnerstag, 11. Juni, ist um 20 Uhr das erste Treffen. Kontakt und Anmeldung online auf der Homepage www.moosach-macht-oper.de.

© SZ vom 22.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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