Moosach:Flüchtlinge brauchen Werkstätten

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Die Flüchtlingsunterkunft an der Triebstraße soll mit einem Werkraum für handwerkliche Arbeiten ausgestattet werden. Damit entspricht der Bezirksausschuss dem Antrag eines Mitgliedes des Helferkreises "Miteinander leben in Moosach". Der Antragsteller, ein Handwerksmeister im Ruhestand, hat bereits mit Flüchtlingen Am Neubruch zusammengearbeitet: Dort hatten sie Kleiderregale gezimmert, eine Satellitenanlage gebaut und ein großes Zelt aufgestellt. "Dabei habe ich festgestellt, dass mit sehr viel Eifer, Freude, Ehrgeiz und Geschick handwerklich gearbeitet wird", heißt es in dem Gesuch. In der Bleibe an der Triebstraße aber fehlt es dem Antrag folgend an jeglichen Möglichkeiten, mit Holz, Metall oder Elektrotechnik arbeiten zu können.

Benötigt werde einzig die Baulichkeit in Form von zwei bis drei zusammengebauten Containern mit Strom, Licht und Heizung sowie ein Weg dorthin. Den Innenausbau mit Regalen, Schubladen und Werkbänken will der Handwerksmeister gemeinsam mit den Flüchtlingen in Eigenregie ausbauen; Werkzeuge und Maschinen könnten über Spenden besorgt werden. Künftig könnten Flüchtlinge dann dort unter Anleitung Schränke und Regale bauen, Maler- und Metallarbeiten verrichten und kleinere Elektroarbeiten und Fahrradreparaturen erledigen.

Der Moosacher sieht in einer Werkstätte nicht nur den praktischen Nutzen für die Flüchtlinge, sich sinnvoll beschäftigen und für sich selbst etwas herstellen und reparieren zu können. Der handwerkliche Alltag trägt in seinen Augen auch dazu bei, die Sprachkenntnisse zu fördern und vielleicht sogar die Liebe zu einem späteren Beruf zu entdecken. Mit gemeinsamen Besuchen von Vorträgen in Baumärkten will der Handwerksmeister dieses Bestreben ergänzen.

Die Sozialbetreuung der Caritas und die Johanniter der Hausverwaltung unterstützten das Anliegen, sagte SPD-Fraktionssprecherin Hannelore Schrimpf, die den Antrag vortrug. Dem folgte der Bezirksausschuss einstimmig. Das Gremium wird den Werkraum jetzt beim Sozialreferat beantragen.

© SZ vom 21.12.2016 / anna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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