Moosach:Faszinierend stimmig

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Augustiner-Brauerei legt Pläne für die Sanierung des Spiegl-Wirts vor

Von Anita Naujokat, Moosach

Der Wartestand des denkmalgeschützten Gasthauses Spiegl ist offenbar bald beendet. Von den jetzt vorliegenden Sanierungsplänen der Augustiner-Brauerei zeigte sich der Bezirksausschuss jedenfalls äußerst angetan. Armin Ziegler (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Bau, Umwelt, Klima und Wirtschaft, sprach in der ersten Sitzung der neuen Amtsperiode von einer hervorragenden Planung. Alle Aspekte des Denkmalschutzes seien berücksichtigt, die Raumaufteilung spiegele die alten Strukturen des Wirtshauses an der Ecke Pelkoven-/Feldmochinger Straße wider.

Anstelle der östlich anschließenden Tenne ist Ziegler zufolge ein ebenerdiger Festsaal für 90 Personen umgeben von einer halben Galerie mit 30 weiteren Plätzen vorgesehen. Daran sollen sich ein Biergarten und eine Freischankfläche mit bis zu 200 Plätzen anschließen. Für "besonders faszinierend" hält Ziegler, dass der "seltsame", nicht denkmalgeschützte Anbau auf der Giebelseite an der Feldmochinger Straße mit einem doppeltürigen Einbauelement so verändert werden solle, dass er zum Bestand passe. Ins erste Obergeschoss sollen eine Wirtswohnung und Personalräume. "Es ist eine sehr gelungene, stimmige Planung", sagte Ziegler. Ausgewiesen seien zwar nur vier Kfz-Stellplätze, doch halte er diese angesichts zweier Bushaltestellen vor der Haustür und der 250 Meter fußläufig entfernten U-Bahn für vertretbar.

Freuen dürfte die Moosacher vor allem, dass die Gaststätte erhalten bleibt. Dem einstigen "Karlwirt" war 1898 der "Spieglwirt" gefolgt. Denkmalschützer gehen davon aus, dass der Kern des Gebäudes im Stil einer Sölde sogar bis auf das Jahr 1800 zurückreicht. Ende 2017 musste der bis dato letzte Wirt schließen, da ihm die Erbengemeinschaft, der das Haus gehörte, den Pachtvertrag nicht verlängert hatte. Zwischendurch war von Wohnungen die Rede, bis die Augustiner-Brauerei vor fast genau einem Jahr bekannt gab, das historische Anwesen erworben zu haben und es renovieren zu wollen.

© SZ vom 18.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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