Moosach:Engpass auf der Linie 22

Bürger beschwert sich über Verspätungen im Tramnetz

Er sei die "ständige Irreführung und Fehlinformation durch die Verantwortlichen leid", schimpfte ein Moosacher Bürger im April in einem Schreiben an den örtlichen Bezirksausschuss (BA). Die Quelle seines Unmuts sind die laut seiner Aussage "fast täglichen" Ausfälle der Trambahnlinie 22 seit dem November 2017. Diese Ausfälle münden in überfüllten Zügen der Linien 20 und 21, beschwert sich der Bürger, wodurch der Takt auf der Strecke zwischen Innenstadt und der Hochschule München "völlig aus dem Gleichgewicht" gerate. Zeitweise herrsche eine Lücke von zehn Minuten und mehr.

Ende Januar dieses Jahres habe die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die Ausfälle schon mit einer eingeschränkten Fahrzeugverfügbarkeit begründet, schreibt der Beschwerdeführer; die Zugausfälle würden aber nur noch bis Ende Februar andauern, hieß es damals. Seitdem sei der Zustand aber unverändert, moniert der Moosacher Bürger.

Eine erneute Nachfrage des Referats für Arbeit und Wirtschaft bei der MVG ergab nun, dass für den nach wie vor eingeschränkten Trambahnverkehr die Hauptwerkstätte an der Ständlerstraße ursächlich sei. Die stehe nicht im gewohnten Umfang für Wartungsarbeiten bereit, da Teile des Gebäudes für eine statische Untersuchung "umgehend" geschlossen werden mussten. Dadurch würden Arbeiten an Fahrzeugen ausgelagert oder zeitlich gestreckt. Diese Verzögerung macht sich in der täglichen Fahrzeugverfügbarkeit bemerkbar, begründet die MVG.

Gibt es weniger Fahrzeuge, verzichtet die Verkehrsgesellschaft auf Züge derjenigen Linien, die eine "möglichst geringe Auswirkung auf das Gesamtnetz haben" und bei denen es trotz Ausfällen noch mindestens alle zehn Minuten eine Fahrmöglichkeit gibt. Wann die Hauptwerkstätte wieder über alle Kapazitäten verfüge, konnte die MVG noch nicht sagen.

© SZ vom 24.10.2018 / lwei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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