Bürger hatten eine Initiative gegründet, demonstriert, Unterschriften gesammelt, haufenweise Anträge in Bürgerversammlungen gestellt und immer wieder fand sich die Linie auch im Forderungskatalog des Moosacher Bezirksausschusses: Die Moosacher wollten ihren Metrobus wieder. Als die Linie 50 mit Eröffnung der verlängerten U 3 zum Moosacher Bahnhof im Dezember 2010 nur noch bis zum Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) fuhr und nicht mehr bis zum Bahnhof, sahen die Moosacher ein ganzes Stadtviertel abgehängt. MVG (Münchner Verkehrsgesellschaft) und Stadt begründeten die eingestellten Fahrten immer wieder mit einem zu kostspieligen Parallelbetrieb zur U-Bahn.
Doch die U 3 war nicht für alle die Alternative: Vor allem alte und behinderte Menschen, aber auch Mütter mit Kinderwagen und jungen Schulkindern klagten über zu weite Wege aus den Wohnvierteln zur nächsten Station. Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste hatte von einem "rabenschwarzen Tag" in der Geschichte des Münchner Linienverkehrs gesprochen und alle "Verbesserungen" wie die Betriebszeitverlängerung der Linie 175 als "Almosen" für die Moosacher bezeichnet. Auch der zweijährige Probebetrieb, mit dem der 143er vom OEZ eine Schleife durch die Wohnviertel zog, war für die wenigsten eine echte Alternative. Für Berufstätige und Schüler fuhr er zu spät los, außerdem bediente er einseitig nur die Richtung zum OEZ, aber nicht die entgegengesetzte zum Bahnhof.
Umso freudiger nahm der Moosacher Bezirksausschuss (BA) eine Änderung zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember auf: Die von Allach kommende Buslinie 163 zum Moosacher Bahnhof wird bis zum Olympia-Einkaufszentrum verlängert. Dazwischen werden die Busse an der Pelkovenstraße halten, dem Moosacher Sankt-Martins-Platz und weiter in Richtung Norden an der Bingener Straße, der Andernacher Straße, der Ehrenbreitsteiner Straße, Lassallestraße, am OEZ West, OEZ und wieder zurück an der Dessauerstraße. Das alles im 20-Minuten-Takt montags bis freitags von gegen 6 bis 20.30 Uhr und samstags von 9 bis 20.30 Uhr. Die Schleifenfahrt des Stadtbusses 143 wird im Gegenzug eingestellt. "Damit haben wir vergleichbar mit der Funktion des Metrobusses 50 wieder eine vollwertige Busverbindung und keine Notverbindung", sagte BA-Vorsitzende Johanna Salzhuber (SPD).
Die diversen seit fünf Jahren immer wiederkehrenden Anträge zu diesem Thema in den Bürgerversammlungen dürften sich damit nun auch erledigt haben.