Der Bezirksausschuss Moosach wird wegen des Leerstands von Häusern des Freistaats in Hartmannshofen jetzt das Sozialreferat einschalten. Es soll prüfen, ob eine Zweckentfremdung von Wohnraum vorliegt, was Sanktionen nach sich ziehen kann. Zwar liegt dem Gremium auf seine Anfrage mittlerweile eine Antwort der Immobilienverwaltung des Freistaats vor, doch ist die für die Mehrheit der Stadtbezirksvertreter alles andere als befriedigend. "Zwei Seiten lang, es steht aber nichts drin", beschied SPD-Sprecherin Hannelore Schrimpf.
Dem Schreiben zufolge stehen seit mindestens zwei Jahren zehn staatseigene Häuser auf Einfamilienhaus-Grundstücken leer. Sie waren auf Erbpachtbasis vergeben gewesen und vorzeitig oder nach Vertragsablauf an den Freistaat Bayern zurückgefallen. In der Vergangenheit hatte die Immobilienverwaltung derartige Grundstücke stets verkauft. Doch für künftige Fälle hat sich der Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Landtags vorbehalten, über die Verwertung mitzuentscheiden. Zwischenzeitlich ist mit der Stadt wohl auch noch das Baurecht ausgelotet worden. Die relativ kleinen Häuser stehen auf großen Gartengrundstücken mit zum Teil wertvollem alten Baumbestand. Für das Gebiet existiert seit 2006 ein Bebauungsplan, der die typische Siedlungsstruktur und den Gartenstadt-Charakter bewahren soll.
Die Immobilienverwaltung bestätigt dem BA, dass die Grundstücke weiter für Wohnnutzung vorgesehen seien. Bis sich der Landtag über die "Verwertung" schlüssig sei, sei Vermietung wirtschaftlich aber nicht sinnvoll. Den gleichen Tenor hatte die Antwort der Immobilienverwaltung für einen Bericht der SZ im Januar. Da waren es zwölf Immobilien. Doch auch zehn Häuser leer stehen zu lassen, sei eine ganze Menge, so Schrimpf: "Für mich sieht das nach Zweckentfremdung aus."