Moosach:Der lange Weg zum Unterricht

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Schüler brauchen bis zur Manzostraße 45 Minuten

Von Anita Naujokat, Moosach

Der offizielle Schulweg für Kinder vom äußersten Sprengel in Moosach zur Grundschule an der Manzostraße in Untermenzing dauert zu Fuß rund 45 Minuten. Es ginge auch kürzer, in 30 Minuten, doch da lauern Gefahren. Von der Altomünsterstraße über den Garagenhof in die Saarlouiser in Richtung Lauinger Straße hätten die Kinder sechs unübersichtliche Seitenstraßen zu überqueren, schilderte eine Mutter jüngst im Bezirksausschuss (BA) die Situation. In Höhe des Fußballfelds befinde sich kein Gehweg, Anhänger und Lkw seien abgestellt, oft werde auch in zwei Reihen geparkt. Der gegenüberliegende Gehweg sei nicht beleuchtet, wechselten die Kinder dann auf die andere Seite, könnten sie nicht über die parkenden Autos die Straße einsehen und würden von Autofahrern auch nur schwer erkannt. Danach schließe sich ein ebenso unbeleuchteter, dazu unbefestigter Feldweg an. Auch von der Brieger über die Manzo- bis zur Waldhornstraße gebe es keinen Gehweg.

Nun sind Eltern von Schulen ja oft angehalten, die Kinder möglichst nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen. Doch Kinder könne man dort nicht alleine gehen lassen, sagte die Mutter. Nur, dass es sich bei dem eingangs von ihr beschriebenen Weg eben nicht um den offiziellen Schulweg der Stadt handelt. Der nämlich führt laut Angelika Bueb (CSU), Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr, und nach Angaben der Polizei weiträumig in der Gegenrichtung nach Süden um die Gefahrenstellen herum. Mit Gehwegen überall, wie Sven Weske, Leiter der Verkehrsabteilung der Moosacher Polizeiinspektion, sagte. Er könne nur auf den offiziellen Weg verweisen, zumal der Feldweg nichtöffentlich sei, vermutlich auch der Garagenhof. Alles in allem sei die Strecke 2,4 Kilometer lang, eine Distanz, bei der die Stadt die Fahrkosten im öffentlichen Personennahverkehr übernehme. Doch die Busverbindungen derzeit seien keine Alternative, sagte die Frau, und dauerten mindestens genauso lang.

Auch der BA sieht derzeit keine schnelle Lösung, einen anderen als den vorgeschriebenen Schulweg zu bekommen. Das sei schon in der Vergangenheit gescheitert. Dieser diene der Absicherung, auch wenn er nicht angenommen werde, sagte Johanna Salzhuber (SPD). Unabhängig davon gebe es aber auf jeden Fall Handlungsbedarf an der Saarlouiser Straße. Die Straße sei überbreit und völlig ungeregelt. Man könne ja auch mit Markierungen arbeiten. Angelika Bueb stimmte zu. Es habe keinen Sinn, wegen des Schulwegs einen Ortstermin zu vereinbaren. "Da wird nichts anderes rauskommen." Einig war sich das Gremium aber darüber, etwas am "bedauernswerten Zustand" (Angelika Bueb) der Saarlouiser Straße ändern zu müssen. Darüber befunden werden soll bei einem Ortstermin.

© SZ vom 21.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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