Moosach:Autos nach unten

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Moosacher wollen bei der Stadtsanierung Parkgaragen schaffen

Von Anita Naujokat, Moosach

Autos, Motorräder, Fahrräder mit und ohne Lasten- und Kinder-Anhänger, E-Scooter: Auch in Moosach wird es bei dem zur Verfügung stehenden Abstellraum immer enger. Das Thema beschäftigt den Bezirksausschuss (BA) Moosach seit Jahren, da es aus allen Vierteln immer wiederkehrende Beschwerden von Bürgern gibt. Die Stadtbezirksvertreter suchen deshalb neue Ansätze: Sie wollen möglichst viel Parkverkehr nach unten verbannen. Wie das gehen könnte? Sie haben beantragt, die Schaffung von unterirdischem Parkraum für Fahrzeuge aller Art ergänzend in die Eckdaten und Planungsziele des geförderten Programms "Stadtsanierung in München" für das Untersuchungsgebiet Moosach mitaufzunehmen.

Die Initiative dazu kam von der CSU-Fraktion. Laut deren Sprecher Florian Wies gehört der sogenannte "ruhende Verkehr" noch nicht zu den beschriebenen Zielen im Beschlusstext des Münchner Stadtrats. Im Zuge des Programms zur Stadtsanierung eröffne sich jetzt aber die Möglichkeit, nach vorne gerichtete Lösungen auch für den Parkverkehr umzusetzen, sagte Wies in der jüngsten BA-Sitzung. Denn besser werde es angesichts der zu erwartenden Steigerung der Bevölkerungszahl und einer immer größeren Verdichtung des städtischen Raums von alleine nicht.

Als sinnvoll umgesetzte Beispiele nannte Wies Pkw-Anwohnergaragen wie in der Donnersbergerstraße im benachbarten Neuhausen-Nymphenburg oder die Tiefgarage für Räder im U-Bahnhofsgebäude Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) im eigenen Stadtbezirk. Die einstimmig im Gremium verabschiedete Forderung lautet, auch für den ruhenden Verkehr quartiersgerechte Möglichkeiten sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich von Anfang an einzuplanen und zu verankern. Die Stadt soll dabei Fahrzeuge aller Art vom Auto über Zweiräder bis hin zu Krankenfahrstühlen einbeziehen. Axel Stoßno (FDP) bezeichnete alles als eine Frage der Gestaltung.

Für einen Teilbereich des Untersuchungsgebiets Moosach hat der Planungsausschuss des Stadtrats kürzlich über einen städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb und dessen Finanzierung befunden. Gestalterisch und funktional aufwerten will die Stadt damit das 35 Hektar große Areal um die Wohnanlagen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GWG und der Stadtsparkasse München im Umgriff der Karlinger-, Gube-, Welzenbach-, Nanga-Parbat- und Alfred-Drexel-Straße. Dabei sollen die Wohnsiedlungen und das weitere Umfeld auch mit der bestehenden Stadtstruktur verknüpft werden. Mit dem Ende des Wettbewerbsverfahrens rechnet das Planungsreferat für Ende März. Die Finanzierung für den Wettbewerb hat der Stadtrat mit seinem Beschluss ebenfalls freigegeben.

Noch zuvor soll ein Experten-Workshop mit Vertretern der Bewohner, der Gesellschaften mit den größten dortigen Wohnungsbeständen, der Regierung von Oberbayern, Fachleuten aus der Verwaltung sowie lokalen Akteuren stattfinden. Auch der Bezirksausschuss ist dort eingebunden und kann seine Vorstellungen spätestens dann einbringen. Die GWG und die Stadtsparkasse haben ebenfalls ihre Mitwirkungsbereitschaft geäußert und werden in das Wettbewerbsverfahren natürlich eingebunden.

© SZ vom 11.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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