Milbertshofen:Mahnmal mit Rädern

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Demonstration, Protest und Schweigeminute: Radler der Critical-Mass-Fahrten fordern im Gedenken an den Unfalltod der neunjährigen Loreeley an der Milbertshofener Kreuzung bauliche und technische Nachrüstungen, auch an Lkw. (Foto: privat)

Der Unfalltod einer Neunjährigen lässt viele nicht ruhen

Gedenken in geballter Form: Die ansonsten fröhliche Radfahrt "Critical Mass", die jeden letzten Freitag im Monat in München und vielen anderen Städten auf der Welt die Straßen erobert, wollte am vergangenen Wochenende ein Zeichen setzen - an jener Milbertshofener Kreuzung, an der die kleine Loreeley am 8. Mai von einem abbiegenden Lkw getötet worden war. Laut Teilnehmerkreisen beteiligten sich 350 Menschen an der Veranstaltung.

Der Unfalltod des neunjährigen Mädchens an der Ecke Moosacher- und Schleißheimer Straße lässt auch die Lokalpolitiker nicht kalt. In der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Milbertshofen-Am Hart bat das Gremium die Polizei, sich dafür stark zu machen, dass sich an dieser gefährlichen und stark befahrenen Kreuzung etwas verändere. In der Tat prüfe die Unfallkommission, so die Polizei, inwieweit baulich an dieser Kreuzung etwas gemacht werden könne, um weitere Unfälle zu vermeiden.

Auch zwei Bürger appellierten in der Sitzung an den BA, alles Mögliche zu unternehmen, damit diese Kreuzung entschärft wird. Die Ampel sei, so ein Bürger, an dieser Stelle viel zu kurz geschaltet, auch sei die Bushaltestelle eine Quelle des Staus. Alle technischen Mittel für die Aufrüstung der Lkw sollten außerdem genutzt werden, damit ein toter Winkel keine weiteren Menschenleben koste. Jedes Mal habe er Tränen in den Augen, wenn er an der Unfallstelle vorbeikomme. So ein Unfall dürfe nie wieder passieren. Der BA und die Polizei sagten zu, an der Entschärfung der Kreuzung dranzubleiben und alle Möglichkeiten auszuloten.

Claus Wunderlich (FDP) will indes den Hinweis des Bürgers, dass die Bushaltestelle verantwortlich für Staus und Unübersichtlichkeit sei, aufgreifen. In der Juni-Sitzung werde er beantragen, die Bushaltestelle auf der nordwestlichen Seite der Moosacher Straße vor den Kreuzungsbereich zu verlegen. Immer wieder komme es, sagt Wunderlich, aufgrund der haltenden Linienbusse zu Rückstaus im Kreuzungsbereich. "Immer wieder rollen die haltenden Fahrzeuge nach Weiterfahrt des Busses dann über den Fußgängerüberweg, obgleich dieser bereits für Fußgänger und Radfahrer mit Grünlicht freigegeben ist." Die Verlegung der Bushaltestelle vor die Kreuzung würde, so glaubt Wunderlich, auf jeden Fall zu einer Entschärfung dieses Bereichs führen.

© SZ vom 28.05.2018 / ole, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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