Milbertshofen:Die Stimme

Jochen Striebeck. (Foto: Claus Schunk)

Jochen Striebeck liest im Kulturhaus Milbertshofen

Von Jutta Czeguhn, Milbertshofen

Eine Stimme kann ein Geschenk sein. Die von Jochen Striebeck ist es ohne Frage. Wem sie jetzt nicht sofort ins Ohr kommt, der schließe die Augen und erinnere sich an jenen wundervollen Filmmoment, wenn Philippe Noiret als Pablo Neruda dem allerwundervollsten Massimo Troisi im Film "Il Postino" (Der Postmann) die Sache mit den Metaphern erklärt. Jochen Striebeck hat dem großen französischen Schauspieler in der deutschen Fassung seine Stimme geliehen. Seit dem Film "Gran Torino" spricht er auch Clint Eastwood.

Überhaupt ist es eine stattliche Liste großer Schauspieler, die Striebeck als Synchronsprecher über all die Jahre begleitet hat und denen er aus dem Dunkel des Aufnahmeraums heraus durch seine eigene Kunstfertigkeit stets noch ein klein wenig mehr Persönlichkeit verleiht. Da sind beispielsweise Donald Sutherland, Michael Caine, Nick Nolte, Christopher Lloyd, Ernest Borgnine, Albert Finney, Oliver Reed oder Jean-Louis Trintignant.

Man kennt Striebeck zudem als Sprecher im Bayerischen Rundfunk und von vielen Hörbüchern wie etwa den Donna-Leon-Krimis. Aber der Mann mit der markanten Stimme hat auch ein Gesicht, das in mittlerweile an die 100 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen war. Analog und direkt beherrschte er die Bühne der Münchner Kammerspiele, zu deren Ensemble er 36 Jahre lang gehört hat.

An diesem Samstag, 15. Dezember, 20 Uhr, kann man den ganzen Jochen Striebeck erleben, wenn er im Kulturhaus Milbertshofen am Curt-Mezger-Platz 1 eine heiter-besinnliche Reise mit ausgewählter Literatur und Musik durch die Weihnachtszeit unternimmt. "Das Weihnachtsgeschenk", so der Titel der Lesung. Der Eintritt kostet zwölf, ermäßigt sechs Euro.

© SZ vom 15.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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