Messestadt Riem:Mehr Farbe

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Eine "gewisse farbliche Belebung": Das wünschen sich Lokalpolitiker für die Messestadt. Dann könnten sich etwa auch Fremde leichter entlang der Wohnriegel orientieren. (Foto: Florian Peljak)

Nach 20 Jahren soll das Viertel optisch bunter werden

Von Renate Winkler-Schlang, Messestadt Riem

Die Messestadt ist ein bunter Stadtteil mit Menschen aus mehr als hundert Nationen. Nur die Häuser, in denen sie leben, sind relativ einheitlich weiß oder allenfalls hellgrau mit wenigen Farbtupfern etwa rund um die Fenster. Die Stadt hat das verbindliche Farbkonzept einst so festgelegt - obwohl sie in eigenen Prospekten gerne mal mit den Bauten von "Autofrei wohnen" geworben hat, Häuser in starken Farben, die offenbar in der Pionierzeit der Messestadt entstanden sind, als es die Farbverordnung noch nicht gab. Nun ist die Messestadt zwanzig Jahre alt, und die Bewohner ziehen Bilanz, so geschehen etwa kürzlich am Tag des Promenadenfestes bei einem gut und auch prominent besuchten Diskussions-Brunch in der Kultur-Etage.

Dort wurde wieder einmal deutlich, wie sehr die Menschen ihr Viertel schätzen und wie weh es ihnen tut, dass es von außen oft etwas abschätzig beurteilt wird. Viele fänden die Architektur fad und öd, so Magdalena Miehle (CSU), Sprecherin des Unterausschusses Infrastruktur und Stadtteilentwicklung im Bezirksausschuss Trudering-Riem.

Sie ist sicher, dass die Außenwirkung der Messestadt weitaus besser wäre, wenn die Bauten bunter würden. Miehle beantragte daher, dass die im Bebauungsplan festgeschriebene Farbpalette erweitert werden solle. Eine Änderung komme nun, da die Messestadt weitgehend fertig ist, zwar etwas spät. Doch nach und nach könnte bei Renovierungen nach "vorsichtiger und umsichtiger Lockerung" der Bestimmungen doch eine "gewisse farbliche Belebung" bewirkt werden, hofft sie. Dann könnten Fremde auch leichter im Einheitsbrei der langen Wohnriegel die einzelnen Eingänge identifizieren. Alle im Gremium fanden die Idee gut und waren einverstanden. Regina Schreiner (Grüne) ergänzte, es sollten bitte keine Häuser schwarz oder braun angestrichen werden dürfen. Sie meine das weder politisch noch polemisch. Es gehe ihr dabei nur ums Klima, denn dunkle Bauten speichern an sehr heißen Tagen die Hitze länger: "Weiß wird weniger heiß."

© SZ vom 05.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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