Messestadt Riem:"Ich war dem Papst sehr nahe"

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Helmut Bayerl liest gerne Krimis. Selbst war er noch nie in ernster Gefahr. Doch seinen Leuten erklärt er, wie wichtig Eigensicherung ist. (Foto: Robert Haas)

Helmut Bayerl ist neuer Chef der Polizeiinspektion Trudering-Riem. Zuvor war er bei Großereignissen im Einsatz, von der Fußball-Weltmeisterschaft bis zum G 7-Gipfel

Von Renate Winkler-Schlang, Messestadt Riem

Immer wieder der 15. Stadtbezirk: Der Erste Polizeihauptkommissar Helmut Bayerl ist als Nachfolger des pensionierten Heinrich Schweinberger neuer Leiter der Polizeiinspektion 25 an der Werner-Eckert-Straße in der Messestadt mit rund 80 Beamten. Er hat seine Karriere in Trudering begonnen: Die alte kleine Inspektion an der Bajuwarenstraße, in der heute das Sozialprojekt Abba untergebracht ist, war nach der Ausbildung in Rosenheim und einem kleinen Ausflug zur Fliegerstaffel Oberschleißheim sein erster Einsatzort. 2006 beim Papstbesuch in der Messestadt war er mitverantwortlich in der Planungsgruppe. "Ich war dem Papst sehr nahe. Das hat mich sehr beeindruckt", sagt der heute 51-Jährige.

Dass er zur Polizei wolle, habe er schon als Kind in seiner Heimatstadt Burghausen gewusst - und die Eltern unterstützten ihren Ältesten, obwohl sie ihn auch in ihrem Groß-und Einzelhandel für Obst und Gemüse gerne gesehen hätten. So dringend war sein Wunsch, dass er mit 17 zur Bundes- und nicht zur Landespolizei ging, nur weil dort die Ausbildung schon ein paar Monate früher losging.

Doch bei den anschließenden Lehrgängen zum Hubschrauberpiloten merkte er schnell, dass es ihm viel lieber wäre, nur im schönen Bayern eingesetzt zu werden. Er wechselte zur Landespolizei. Neben dieser Bodenständigkeit gab es aber immer den Wunsch, viel zu lernen, zu sehen, zu erleben. "Und ich wurde gefördert." Es folgten Einsätze in der Inspektion Bogenhausen am Prinzregentenplatz, bei der Direktion West. Wieder in Bogenhausen in seiner ersten Leitungsfunktion als Verfügungsgruppenleiter war er zur Stoiber-Zeit auch verantwortlich für den Objektschutz im Landtag. Ein Anruf aus dem Präsidium - und er gehörte zum Stab, der 2006 bei der Fußball-WM garantieren sollte, dass das "Sommermärchen" sicher ablief.

Parallel schon galt es, den Papstbesuch vorzubereiten. Auch sonst war seine Laufbahn ständig von Überstunden geprägt. Zehn Jahre lang arbeitete er in der Planungsgruppe für die Sicherheit der Siko, der internationalen Sicherheitskonferenz, war die Kontaktperson für die Konsulate. Dann Garmisch: G 7-Gipfel, wieder Weltpolitik. "Und jetzt endlich wieder eine Inspektion", sagt Bayerl in seinem neuen Büro, dessen Wände er noch mit Fotos von seinen vielen Reisen auf alle Kontinente verschönern will. Er empfinde es als Glück, dass dieser Posten frei wurde - ein wenig wie Heimkommen und Bleibenwollen: "Ein Kreis schließt sich." Keine Minute habe er seine Berufswahl bereut, sagt er rückblickend. Und auch in der Messestadt und in Trudering werde seine Arbeit spannend bleiben: "Kein Tag ist wie der andere."

© SZ vom 25.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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