Messestadt Riem:"Ein Juwel des Münchner Ostens"

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Klein angefangen: Vor elf Jahren sah der See im Riemer Park eher wie ein Tümpel aus, war von seiner heutigen Größe noch weit entfernt. (Foto: Catherina Hess)

CSU will das Besondere des Riemer Sees auf Schautafeln verdeutlicht sehen

Von Renate Winkler-Schlang, Messestadt Riem

Zehn Jahre liegt die Bundesgartenschau zurück, genug Zeit also, um zu schauen, wo der Riemer Park noch Nachbesserungen vertragen könnte. Die CSU im Bezirksausschuss Trudering-Riem hat da zwei Handlungsfelder ausgemacht: Zum einen finden die Antragsteller, dass dem Publikum die Besonderheiten des Riemer Sees auf Schautafeln erläutert werden sollten. Trotz der traurigen Schlagzeilen des Sommers aufgrund tödlicher Unfälle sei der See insgesamt ein "echter Gewinn" für die Region, ein "Juwel des Münchner Ostens". Allerdings wüssten die wenigsten Gäste, welche "bautechnische Meisterleistung" sich da unter dem Wasserspiegel verberge, so Georg Kronawitter (CSU).

Die Münchner Schotterebene, so erklärt er, sei "a priori seefeindlich". Erst durch eine ausgedehnte, umlaufende Schmaldichtwand konnte sichergestellt werden, dass das Wasser des Sees nicht gleich wieder versickert. Allerdings habe sie auch erheblich zu den Kosten "im unteren zweistelligen Millionenbereich" beigetragen. Für den gleichbleibenden Pegel sorge eine Pumpenstation, die wegen der Verdunstung Wasser aus der Grundwasserschicht nachfördere und zudem das Seewasser im Umwälzverfahren einer biologischen Reinigung zuführe. Nach Meinung Kronawitters verdiene auch die landschaftsgestalterische Einbettung dieses "Kunst-Sees" Beachtung.

Auf den Schautafeln könnte man das Konstruktionsprinzip, das biologische Reinigungskonzept, aber auch die Flora und Fauna rund um den See verdeutlichen und in diesem Kontext auch gleich Sicherheitshinweise anbringen.

Ein weiteres Anliegen ist es der CSU, die "wilden" Wege, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben, weil sich die Besucher die für sie optimalen Routen als Trampelpfade ausgetreten haben, barrierefrei auszubauen. Es sei "ganz natürlich", dass anfangs nicht alle Bedürfnisse der Nutzer schon von den Planern gesehen wurden, doch das könne man jetzt ausgleichen, auch im Sinne der Inklusion. Hier gab es jedoch unter den Lokalpolitikern Gegenrede: Ökologisch hochwertige Bereiche wie die Staudenanpflanzung auf der Südseite müssten als sensibler Bereich weiter unerschlossen bleiben, fand Herbert Danner (Grüne). Kronawitter versprach, diese Einschränkung mit aufzunehmen in seinen Antrag. Aber etwa beim Platz der Weltreligionen sei eine bessere Erschließung durchaus sinnvoll, das zeige nun die Erfahrung.

© SZ vom 26.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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