Licht und Schatten- für Fotografen ein nahe liegendes Gegensatzpaar. Licht und Schatten sind jedoch auch zwei Begriffe, zu denen den Fans und den Kritikern der Messestadt Riem einiges einfällt. Die Fotowerkstatt der Messestadt hat diesen Titel für ihre Jahresausstellung mit Bedacht gewählt und die Doppeldeutigkeit nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern bewusst gewollt. Auch die Betrachter können sich entscheiden, was für sie überwiegt, etwa in der Aufnahme eines dunkel gekleideten Spaziergängers vor der weißen Wand des ökumenischen Kirchenzentrums (Mathias Brandstätter), in den wie Scherenschnitte wirkenden Schemen dreier Männer mit Bier und Hund vor den Treppen des U-Bahnhofs Messestadt Ost (Johann Reisz), in der schönen Abendstimmung auf dem sonst immer so öden Willy-Brandt-Platz.
Die sieben Künstler, Inge Neumann, Karina Schober, Mathias Brandstätter, Johann Reisz, Hermann Schemm, Wilfried Tatusch und Marcus Zander, haben bei ihren Streifzügen durchs Viertel jeweils einen ganz eigenen Zugang zum gemeinsamen Thema gefunden. Mal ganz wörtlich, mal eher metaphorisch, mal in Farbe, mal in Schwarz-Weiß, jedoch immer originell und sehenswert. Die Fotowerkstatt gibt es seit fast fünf Jahren. Dort tauschen sich ambitionierte Amateurfotografen aus. Bei ihren regelmäßigen Zusammenkünften in der Kultur- Etage der Messestadt besprechen sie ihre Aufnahmen, geben sich technische Tipps und entwickeln gemeinsam Ausstellungsprojekte. Auch Kalender haben sie schon veröffentlicht. Mit ihren Bildern haben sie auch die Entwicklung des Stadtteils begleitet und dokumentiert.
Die Vernissage der Schau "Licht und Schatten in der Messestadt" beginnt am Montag, 21. November, um 19 Uhr in der Kultur-Etage an der Erika-Cremer-Straße 8. Sie ist bis zum 23. Dezember zu sehen, jeweils montags bis freitags von 9 bis 12, von 13 bis 16 und 18 bis 21 Uhr.