Messestadt Riem:Aufbauarbeit

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Jugendliche gestalten Modelle für einen eigenen Treffpunkt

Die Messestadt war bald nach Bezug der ersten Blöcke schon das kinderreichste Viertel Münchens. Viele der Kinder sind inzwischen Jugendliche oder junge Erwachsene geworden. Sie nutzen oftmals begeistert das Angebot des Kinder- und Jugendzentrums Quax. Aber manchmal wollen sich die Kids einfach so treffen, ohne Programm, ohne pädagogische Dauerpräsenz, ohne Erwachsene. Witterungsunabhängig sollte der Treff sein, also zumindest ein Dach haben. Jede Generation hat aufs Neue für einen solchen Unterstand gekämpft, sehr wohl unterstützt von den Pädagogen des Quax, die den Wunsch verstehen und auch stets bereit waren, im Hintergrund die Verantwortung zu tragen.

Doch irgendeinen Hinderungsgrund gab es immer, sei es der Bebauungsplan, das Urheberrecht des Landschaftsarchitekten, das Geld, versicherungstechnische Bedenken. Doch nun tut sich was: Die Stadt hat dem Projekt zugestimmt, die MRG, die die gesamte Infrastruktur der Messestadt herstellt, soll einen Streetballplatz mit einem solchen Unterstand bauen.

Nächstes Jahr soll mit dem Bau im Landschaftspark hinter der Grünwerkstatt begonnen werden, beim großen runden Tisch, den AKIM (Allparteiliches Konfliktmanagement in München) vor zwei Wochen mit vielen Beteiligten aus der Messestadt organisiert hatte, bekam die Idee noch einmal Rückenwind, denn bisher treffen sich einige abends an der Mauer auf dem Platz der Menschenrechte - und stören die Nachbarn. Dass die Jugend mitredet, ist im Quax geübte Praxis, und so sollte es auch hier sein: Kürzlich trafen sich fast 30 potenzielle Nutzer im Quax mit einem jungen Holzbauingenieur zu einem Workshop, zu dem neben dem Quax auch das "Projekt Messestadt" von Startstark und Condrobs eingeladen hatte.

Nach einer Ortsbegehung entwickelten die Workshop-Teilnehmer konkrete - und sehr verschiedene - Vorschläge, fertigten Zeichnungen und bauten Modelle. Nach fast vier Stunden Arbeitszeit wurden die wichtigsten Teile aus den Entwürfen auf einen gemeinsamen Nenner zusammengeführt. Der Ingenieur hat nun die Aufgabe übernommen, bis Januar einen Gesamtentwurf daraus zu gestalten, der in einem weiteren Workshop präsentiert und von den Jugendlichen "abgenommen" werden soll. Das Ergebnis wird Anfang Februar Vertretern der Gartenbauabteilung des Baureferats und der MRG für die weitere Ausführungsplanung übergeben. So kann der Platz für die Jugendlichen mit Jugendlichen gestaltet werden.

© SZ vom 05.12.2018 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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