Meine Woche:In den Startlöchern

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(Foto: Stephan Rumpf)

Dorien Meima-Schmid organisiert einen Pop-up-Store in Planegg

Von Rainer Rutz

Wenn etwas "aufpoppt", dann ist es quasi über Nacht da - und verschwindet auch schnell wieder. Genau das passiert gerade in der Planegger Bahnhofstraße 42 (Eingang Hofmarkstraße): Ein ehemaliger Kinderbuchladen wird, exakt für die Dauer von einem Monat, "aufgepoppt": Popup nennt sich das Konzept, mit dem die Münchner Marketing-Spezialistin Dorien Meima-Schmid ( seit etwa zwei Jahren durch die bayerischen Lande zieht. Die Idee der gebürtigen Holländerin, die in Amsterdam BWL studiert hat: Momentan leer stehende Läden in guten Lagen für die Dauer von etwa einem Monat noch weitgehend unbekannten Start-ups aller Branchen anzubieten, die dort dann ihre Produkte vorstellen und auch verkaufen können.

Dafür müssen die Unternehmer einmalig einhundert Euro berappen. In Planegg stellen sich vom kommenden 14. März an bis zum 13. April, jeweils von Donnerstag bis Samstag zwischen 10 und 18 Uhr, unter anderem junge Schreiner, Frauen und Männer, die anspruchsvolle Geschenke herstellen, Maler, Fotografen, Blumenkünstler, Weinspezialisten und auch Antiquare vor. Dazu gesellen sich etliche Neulinge aus anderen Branchen, "alle aus der Region und alle sehr kreativ", sagt Meima-Schmid, die ein ähnliches Projekt vor zwei Jahren in der Münchner Maximilianstraße entdeckte und weiter entwickelte.

In Planegg übrigens hatte die rührige Wirtschaftsreferentin der Gemeinde, Bärbel Zeller, die Idee, leer stehenden Raum zu nutzen. Den einhundert Quadratmeter großen Laden in der Bahnhofstraße mietete sie für ein Jahr und hat noch einiges damit vor. Unterstützt wird die Popup-Idee nicht nur von der Kommune, sondern auch von der Europäischen Metropolregion München. "Für mehr Leben und Vielfalt in der Stadt" soll die Aktion dienen, sagt Meima-Schmid, sie sieht die Pop-up-Geschäftsidee auch als "internationales Instrument zur Ortsentwicklung."

Das Kundenfeedback bei ähnlichen Projekten in Geretsried und in Miesbach sei bestens gewesen: "Das wurde als Crowdfunding zum Anfassen gesehen". Meima-Schmid macht den Job nicht hauptberuflich, sondern sozusagen als Hobby. Sie kümmert sich um die Organisation, Versicherungen, den Mietvertrag - und die Auswahl der Produkte. Hohe Qualität ist für sie wichtig, Ramsch oder Ein-Euro-Produkte würden nicht angeboten, versichert sie. Bezahlt wird Dorien Meima-Schmid für ihre Arbeit von der Gemeinde. Und auch dieses Mal, da ist sie sicher, "haben wir kreative und lustige Leute".

© SZ vom 11.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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