Meine Woche:Ein Prinz aus Aubing

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Der 34-Jährige Sebastian Kriesel ist der diesjährige Prinz der Münchner Faschingsgilde. (Foto: Florian Peljak)

Sebastian Kriesel führt Münchens Faschingsnarren ins Jubiläumsjahr

Von Ellen Draxel

Bereit machen für den Endspurt: Am Samstag ist der 11.11., Faschingsbeginn. Die Elferratssitzung an diesem Montagabend wird noch mal ein Kraftakt, aber Sebastian Kriesel (CSU) ist eng getaktete Termine und ein dichtes Programm gewohnt. Mit Auftritten in der Öffentlichkeit kennt er sich als Vorsitzender des Bezirksausschusses Aubing-Lochhausen-Langwied aus. Trotzdem empfindet er das, was ihn bis Mitte Februar erwartet, als etwas Besonderes. Der 34-Jährige, seit 2013 Mitglied bei der Narrhalla und seit 2014 im Elferrat, ist der diesjährige Prinz der Münchner Faschingsgilde. "Dieses Amt zum 125. Jubiläum ausfüllen zu dürfen, ist eine große Ehre für mich."

Kriesel ist ein echtes Münchner Kindl. Faschingsbegeistert war er schon immer: Als Bub besuchte er die Pumuckl-Bälle der Narrhalla, später organisierte er für den Aubinger Burschenverein Faschingsbälle. Für die Narrhalla schwang er in den vergangenen zwei Perioden der fünften Jahreszeit den Stab des Hofmarschalls und bewies jede Menge komödiantisches Talent. Sebastian Kriesel ist es auch zu verdanken, dass der Unsinnige Donnerstag wieder mehr ist als nur der kalendarische Auftakt der heißen Phase: Die Tradition, an diesem Tag auf dem Viktualienmarkt die närrischste Zeit einzuläuten, war eingeschlafen. Seit drei Jahren gibt es sie wieder, Faschingsgesellschaften aus München und Umgebung sind eingeladen, die von der Narrhalla aufgestellte Bühne von 14 bis 20 Uhr zu bespielen. "Ich mache da immer den Ablaufplan - auch dieses Jahr."

"Terminlich alles unter einen Hut zu bekommen" - das ist für Prinz Sebastian I. die größte Herausforderung. Bis Samstag warten noch diverse Aufgaben als Stadtviertelvertreter, aber am 11.11. um 11.11 Uhr beginnt sie endlich, die närrische Zeit. Mit einer "lustigen, bunten Show", mit Ansprachen, Marktweiber-Auftritt und Band auf dem Viktualienmarkt. "Ab 7 Uhr ist Aufbau", Kriesel gehört der Morgentruppe an. Um 12.30 Uhr gibt es einen Sektempfang im Ratskeller mit Narrhalla-Mitgliedern, Freunden und Familie. Dann heißt es sich umziehen und ab zur Gala-Nacht. Seine Prinzessin Janina I., eine Freundin, kennt der Prinz schon seit Jahren, sie wohnt an der Grenze zu Obermenzing.

"Fasching", sagt Kriesel und wird wider Erwarten ernst, mache ihm "wahnsinnig viel Spaß". Weil man abschalten könne vom Alltag. Weil man Menschen in Altenheimen, Kindergärten, Schulen oder Unternehmen eine Freude machen könne. Einen Termin kennt er schon: den Auftritt in seiner alten Schule in Aubing. Seine Nichte geht dort in die vierte Klasse.

© SZ vom 06.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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