Medwedjew in Schleißheim:"Wir brauchen jeden Winkel"

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Platz da für den Präsidenten: Paula Kleeberger, Verwalterin der Schlösser Schleißheim, erzählt, wie man ein Schloss auf einen Staatsbesuch vorbereitet.

Sarina Pfauth

Paula Kleeberger verwaltet die Schlösser Schleißheim und bereitet sich mit ihren Mitarbeitern gerade auf hohen Besuch vor: Am Donnerstag werden sich der russische Staatspräsident Dmitrij Medwedjew und Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den "Deutsch-Russischen Regierungskonsultationen" im Neuen Schloss treffen.

Die ganze Schlossanlage Schleißheim ist aus Sicherheitsgründen bis Donnerstagabend abgesperrt. (Foto: Foto: ddp)

sueddeutsche.de: Haben Sie im Schloss nochmal ordentlich durchgeputzt, bevor der Besuch kommt?

Paula Kleeberger: Wir haben das ganze Schloss auf Vordermann gebracht. Wir haben viele Zimmer ausgeräumt, die wir sonst nur als Lager nutzen. Einige Bereiche sind sogar frisch geweißelt worden. Wenn solch hoher Besuch kommt, öffnet man sämtliche Bereiche des Schlosses. Alles wird so vorbereitet, dass es für den Besuch nutzbar ist.

sueddeutsche.de: Warum kommen Merkel und Medwedjew ausgerechnet nach Schleißheim? Haben Sie sich dafür beworben?

Kleeberger: Nein, entscheidend war, dass eine große Anzahl von Besprechungsräumen benötigt wurde - und Schleißheim ist eben eine sehr große Anlage. Die Residenz München war auch noch in der engeren Auswahl, aber weil es da mit den Räumen etwas problematischer war, ist Schleißheim zum Zug gekommen.

sueddeutsche.de: Warum braucht der russische Präsident denn so viel Platz?

Kleeberger: Es wird bei den deutsch-russischen Regierungskonsultationen ja nicht nur ein Gespräch zwischen Frau Merkel und Herr Medwedjew geben, sondern mehrere Kabinettsmitglieder sprechen mit dem Gegenpart der russischen Regierung. Mir wurde gesagt, dass etwa 120 Personen kommen, aber da sind Sicherheits- und Presseleute noch nicht mitgezählt. Wir brauchen wirklich das komplette Schloss - bis zum letzten Winkel.

sueddeutsche.de: Hatten Sie schon mal solch hohen Besuch?

Kleeberger: Im vergangenen Jahr war der Bundespräsident mit allen ausländischen Botschaftern da, die zu der Zeit in Berlin waren. Sonst ist der Sommerempfang des Bayerischen Landtags immer unser Highlight. Aber es ist natürlich schon was Besonderes, wenn nun die Kanzlerin und der russische Präsident kommen.

sueddeutsche.de: Kümmern Sie sich auch ums Essen?

Kleeberger: Nein, das hat alles das Protokoll des Auswärtigen Amtes übernommen. Die wählen den Caterer aus, kümmern sich um Blumenschmuck. Wir haben nur Raum geschaffen.

sueddeutsche.de: Kann man als Schlossbesucher am Donnerstag vielleicht den russischen Präsidenten treffen?

Kleeberger: Nein, die ganze Schlossanlage Schleißheim ist aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Ab Freitag kann man den Park und die Schlösser aber wieder besuchen.

sueddeutsche.de: Werden Sie Medwedjew die Hand schütteln?

Kleeberger: Könnte sein. Wenn es klappt, dann freu ich mich.

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