Maxvorstadt:Zügiger zur U 9

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Unterirdischer Ausbau: Obwohl die U 9 ganz oben auf der Prioritätenliste steht, liegen die Planungen noch in weiter Ferne. (Foto: Florian Peljak)

Die Maxvorstädter Lokalpolitiker fordern, den Bau der fehlenden Linie zur Entlastung des Netzes beschleunigt zu realisieren. Sie soll mit sieben Stationen zwischen Implerstraße und Münchner Freiheit verlaufen

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

Nachdem der Stadtrat einen Zukunftsplan für den U-Bahnbau beschlossen hat, könnten in den Stadtviertelgremien Debatten über die anvisierten neuen Linien anstehen. Den Anstoß dafür dürfte der Bezirksausschuss (BA) Maxvorstadt liefern, auf dessen Tagesordnung für die Sitzung am Dienstag, 12. Februar, zwei Anträge zur Realisierung der U 9 zur Abstimmung gestellt werden: CSU und SPD fordern eine noch höhere Priorität und eine beschleunigte Realisierung. Beide Fraktionen wollen an Stadt und Rathauspolitik appellieren, das U-9-Projekt vorrangig zu verfolgen und früher umzusetzen - und sie gedenken, bei den betroffenen Bezirksausschüssen um Unterstützung zu werben.

Der Stadtrat hatte zuletzt ein Rahmenkonzept mit Prioritätenliste für den U-Bahnausbau beschlossen. Weit fortgeschritten sind die Überlegungen dabei für die U 5 West zwischen Laimer Platz und Pasing; nach Angaben der Behörden könnte es mit dieser Röhre bereits 2021 losgehen. In weiterer Ferne liegen dagegen die Planungen für die U 9, gleichwohl diese Linie ganz oben auf der Prioritätenliste steht: Sie gilt als wichtiges, aber fehlendes Glied, das den Münchner Nahverkehr im Allgemeinen und die Linien U 3 und U 6 im Besonderen entlasten soll. Die gut zehn Kilometer lange Strecke soll mit sieben Stationen zwischen Implerstraße und Münchner Freiheit verlaufen. Qua einer Studie gilt sie als umsetzbar.

Sie soll dereinst etwa im Museumsquartier und am Elisabethplatz halten, auch am Hauptbahnhof. Dort müsste allerdings im Zuge des S-Bahn-Stammstrecken-Bauwerks auch gleich zumindest der Rohbau des U 9-Halts errichtet werden, da er nachträglich als kaum realisierbar scheint. Einen belastbaren Zeitplan gibt es derzeit nicht; ohnehin muss der Stadtrat über das U-Bahnprojekt noch beschließen. Die Verwaltung taxierte als Bauzeit zuletzt zehn Jahre, die Fertigstellung der U 9-Spange auf nicht vor Ende der 2030er-Jahre.

Den Stadtviertelpolitikern in der Maxvorstadt dauert das deutlich zu lange. Die geplante Fertigstellung, so schreibt Gerhard Mittag (CSU) in seinem Antrag, entspreche nicht den Ansprüchen der prosperierenden Landeshauptstadt München, insbesondere dem Uni-Standort Maxvorstadt und dem Kunstareal. "Wir beantragen, der U 9 möglichst höchste Priorität zu geben, um eine Fertigstellung bis spätestens 2030 bis 2032 zu realisieren." Zudem verlangt die CSU, auch die anderen betroffenen BA entlang des Linienverlaufs der künftigen Röhre mit einzubinden.

Auch die Maxvorstädter SPD will die U 9-Debatte in die politischen Nachbargremien tragen. Sollte der Antrag eine Mehrheit finden, wird der BA Maxvorstadt das Direktorium auffordern, das Papier an die Bezirksausschüsse Altstadt-Lehel, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Schwabing-West, Schwabing-Freimann und Sendling weiterzuleiten. Nach Vorstellung der SPD-Initiative sollen Stadtverwaltung und Stadtpolitik die Voraussetzungen schaffen, "dass eine Realisierung und Inbetriebnahme der in Planung befindlichen U-Bahnlinie 9 bereits in der ersten Hälfte der 2030er-Jahre möglich wird." Angesichts der "zunehmend prekären verkehrlichen Situation in München (...) und der Überlastung des bestehenden U-Bahnnetzes", so heißt es weiter in dem Papier, "muss diese überaus lange ,Durststrecke' deutlich verkürzt werden". Die in der Zwischenzeit angestrebten ÖPNV-Verbesserungen im Busverkehr brächten keinen adäquaten Ersatz für den dringend benötigten U-Bahnausbau, so die Haltung der Maxvorstädter SPD-Fraktion.

Die Anträge werden in der kommenden BA-Sitzung im Arkadensaal der BayernLB, Oskar-von-Miller-Ring 3, behandelt. Beginn ist um 19.30 Uhr.

© SZ vom 05.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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