Maxvorstadt:Wieder Ärger mit Gorillas

Stadt soll prüfen, ob im Wohngebiet ein Lieferdienst-Lager zulässig ist

Von Ilona Gerdom, Maxvorstadt

Ein- und ausladen, rangieren, Lärm, eine versperrte Straße: So stellen Anwohnende die Situation in der Lothstraße dar. Dort gibt es seit einiger Zeit Probleme wegen des Logistikzentrums des Lieferservices Gorillas. Der Bezirksausschuss (BA) Maxvorstadt forderte nun die Lokalbaukommission (LBK) auf zu prüfen, ob das Auslieferungslager überhaupt in diesem Wohngebiet liegen darf.

Gorillas selbst hatte auf Anfrage der SZ Anfang August angegeben, dass man die Zulieferer bereits darauf hingewiesen habe, die Straße nicht zu versperren. Außerdem arbeite man nun mit Partnern, die kleinere Fahrzeuge nutzten. Damit sei man schon weitergekommen. Das sieht Felix Lang (SPD) anders. Das BA-Mitglied sprach in der Sitzung als Bürger und Anwohner der Lothstraße. "Im Namen der Nachbarn" sei er da, um das Gremium dazu aufzurufen, "uns Betroffene zu unterstützen". Während Gorillas zusichere, man halte sich an die gesetzlichen Ruhezeiten, berichtet Lang von "Lärmterror, teilweise um sechs Uhr morgens". Zudem sei die Straße einfach verstopft. Gerade weil Freiwillige Feuerwehr und Deutsches Herzzentrum um die Ecke liegen, ist das nicht ungefährlich: "Ich möchte keinen haben, der mit einem Herzinfarkt im Krankenwagen liegt und stirbt", sagte Lang.

Im BA war man sich einig, dass die Situation schnell entschärft werden muss. Da das Areal, das das Logistikzentrum umgibt, im Flächennutzungsplan als "besonderes Wohnen" ausgewiesen ist, müsse die Lokalbaukommission prüfen, ob das Lager überhaupt genehmigt werden könne. Außerdem stieß auf Kritik, dass zu einem Ortstermin von Feuerwehr, Polizei, Mobilitäts- und Kreisverwaltungsreferat mit einem Gorillas-Vertreter kein BA-Mitglied eingeladen worden war.

© SZ vom 25.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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