Maxvorstadt:Warten auf den Wechsel

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Die neuen Verkehrsführungen im Museumsviertel brauchen Zeit

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

Zuletzt war der Chor der Verärgerten immer lauter geworden. Bürger hatten Unterschriften gesammelt, die Stadtviertelpolitik eine Eingabe nach der anderen versandt, damit der Richtungswechsel rund um das Museumsquartier endlich in Gang kommt. Anfang Juli setzte der Stadtrat einen Schlussstrich unter die jahrzehntelange Debatte, ob die Einbahnregelung in Abschnitten der Gabelsberger-, Theresien- und Türkenstraße aufgehoben werden soll oder nicht: "Ja, sie soll", entschied eine Mehrheit gegen den Widerstand der Rathaus-CSU. Doch es zeigt sich nun: Es wird noch mindestens ein halbes Jahr dauern, bis allein die Vorbereitungen für den Zweirichtungsverkehr überhaupt erst einmal Fahrt aufnehmen können.

Das Verkehrsprojekt trägt den Titel "modifizierte Alternative 5". Der sperrige Behördenbegriff zählt zum geläufigen Wortschatz der Menschen im Viertel. Denn die zweispurigen Tangenten Gabelsberger- und Theresienstraße sind ihnen schon lange ein Dorn im Auge. Viele glauben, die Aufhebung der Einbahnregelung wird zur Verkehrsentlastung beitragen. Das Planungsreferat kann das sogar mit Zahlen belegen: Ein Gutachten rechnet mit 15 Prozent weniger Verkehr, mithin werde der ganze Bereich "stadträumlich aufgewertet".

Bis die Verkehrsströme tatsächlich umgelenkt werden, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Denn der Stadtrat muss weitere Beschlüsse dazu fassen. "Erst nach der Genehmigung des Bedarfsprogramms kann daran anknüpfend die detaillierte Entwurfsplanung erarbeitet und im Stadtrat die Projektgenehmigung herbeigeführt werden", teilt ein Sprecher mit. Nach seinen Worten soll bis Anfang 2016 dem Gremium ein erster Beschlussentwurf vorliegen. Erst danach könne die Umsetzung vorbereitet werden. Einen Zeitrahmen nennt die Behörde nicht.

Dafür ist jetzt schon klar, dass für die Aufhebung der Einbahnregelungen in der Gabelsbergerstraße zwischen Türken- und Arcisstraße, in der Theresienstraße zwischen Türken- und Luisenstraße und in der Türkenstraße zwischen Gabelsberger- und Theresienstraße alle Ampeln umgebaut werden müssen. Zudem werden die Fahrbahnen neu markiert. Beschlossen ist zudem, dass 90 Parkplätze durch die Ausweisung von Fahrradspuren wegfallen werden.

© SZ vom 25.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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