Maxvorstadt:Unsensible Studenten

Aufklärung im Uni-Viertel soll Wegwerfbecher eindämmen

Ginge es nach den Politikern in der Maxvorstadt, dann wäre ihr innenstadtnaher Stadtbezirk längst zum Plastikmüll-Modellquartier erklärt worden. Vergangenen Sommer setzte der Bezirksausschuss auf Initiative der Grünen den Appell an die Stadt ab, exklusiv in der Maxvorstadt gelbe Tonnen für Verpackungsmüll einzuführen. Allein, eine solche "Insellösung" erschien dem städtischen Kommunalreferat nicht sinnvoll, unterdessen der Bezirksausschuss nun mit der nächsten Insel-Forderung aufwartet. Dieses Mal kommt der Antrag von der SPD, er trägt den Titel "Zero Waste Quartier".

Es geht dabei um das Universitätsviertel und die Hinterlassenschaften von Studierenden in den öffentlichen Mülleimern: jede Menge "To Go"-Becher. Felix Lang (SPD) hat Fotos gemacht auf dem Platz hinter dem LMU-Gebäude an der Schellingstraße 3: Sie zeigen überfüllte Behälter, die überquellen vor Wegwerfbechern. "Immer nur neue und größere Mülleimer aufzustellen, führt nicht zum Ziel einer erwünschten Müllvermeidung", heißt es in Langs Antrag, zumal zahlreiche Restaurants und Bars in der Gegend Essen und Getränke in "To Go"-Behältnissen anböten.

Die Stadtviertelpolitiker dringen deshalb darauf, dass die Stadt eine Aufklärungskampagne im Univiertel anstößt, dazu "eine Sensibilisierung der Studierenden für die Müllproblematik in Zusammenarbeit mit der LMU". Ferner regt der Bezirksausschuss, der den Antrag mehrheitlich beschlossen hat, an, den örtlichen Restaurants solle eine Rücknahmepflicht oder auch ein Pfandsystem für die Becher auferlegt werden.

© SZ vom 03.04.2020 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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