Maxvorstadt:Roter Ring, kahle Fläche

Das Baureferat lehnt es ab, die Kunstplattform zu begrünen

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

Die Meinungen über die sogenannte Kunstplattform am Westausgang des Alten Botanischen Gartens gehen weit auseinander. Die einen finden es sehr bereichernd, dass hier mitten in der Innenstadt der große rote Ring des Künstlers Mauro Staccioli auf einer leeren Kiesfläche in die Höhe ragt. Andere wiederum empfinden die Fläche mit der 20 Tonnen schweren Skulptur an der Ecke Luisen- und Elisenstraße als "lieblosen grauen Platz" - zum Beispiel der Bezirksausschuss Maxvorstadt, der bei der Stadt mit genau diesen Worten auf Verschönerung des Platzes drang, etwa durch eine Begrünung. Doch das zuständige Baureferat sieht dafür keine Veranlassung. Man könne, so heißt es in einem Brief der Behörde an das Gremium, keine Notwendigkeit für eine Verschönerung erkennen.

Der zwölf Meter hohe Staccioli-Ring steht seit 1996 an dieser Stelle. Davor war der Platz ein Busparkplatz; darunter liegt ein Bunker. Die Umgestaltung zur Kunstplattform geht auf eine Initiative des nahen Luisengymnasiums und des Bezirksausschusses zurück. Doch dem derzeitigen Gremium behagt die leere Fläche nicht; die Stadtviertelpolitiker hätten es gern etwas grüner. Das Baureferat will das aber nicht. "Eine Begrünung des Platzes halten wir angesichts der Sichtbarkeit und Begehbarkeit des Umfeldes des Kunstwerks nicht für angebracht", so die Behörde. Zumal, so steht es in dem Brief weiter, "die mächtige Grünkulisse des Alten Botanischen Gartens" im unmittelbaren Anschluss optisch auf den Platz wirke. Ohnehin sei eine Bepflanzung wegen der darunter liegenden Bunkeranlage nicht möglich.

© SZ vom 14.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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