Maxvorstadt:Poesie zweier Sprachen

Deutsch-türkische Gedichte im Lyrik-Kabinett

Wie klingen Sarah Kirschs Gedichte auf Türkisch? Was passiert, wenn aus Orhan Pamuks Prosa Poesie wird? "Weil ich eins und doppelt bin" heißt ein zweisprachiges Beziehungsspiel, auf das sich Schülerinnen und Schüler des Sammelkurses Türkisch Q 11 der Städtischen Gymnasien eingelassen haben. An diesem Montag, 7. Dezember, werden sie die Ergebnisse in der Bibliothek des Lyrik-Kabinetts, Amalienstraße 83a, vorstellen. Beginn ist um 20 Uhr. Das deutsch-türkische Kaleidoskop ist Teil des pädagogischen Projekts "Lust auf Lyrik", das die Stiftung Lyrik-Kabinett München vor zehn Jahren gestartet hat. Die Beschäftigung mit Poesie, so die Idee, wird zur Grundlage interkultureller Annäherung. Unter Anleitung der Projektleiterinnen Suzan Kozak und Karin Fellner haben nun die bilingual aufgewachsenen Schüler der Q 11 deutsche und türkische Lyrik in die jeweils andere Sprache übersetzt, haben Versstrukturen, Bilder und Worte seziert. Dabei sind sie nicht nur der Poesie des jeweiligen Autors ziemlich auf die Schliche gekommen, sondern haben auch viel über die Besonderheiten des Türkischen und des Deutschen erfahren. Wo blitzen bei der Begegnung Ähnlichkeiten auf? Wie lassen sich Sprichwörter übertragen?

Die zweisprachige Poetik-Lesung im Lyrik-Kabinett soll dem Publikum den Blick öffnen für den Reichtum und die Chancen, die in der Existenz zwischen den Kulturen liegen.

© SZ vom 07.12.2015 / czg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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