Maxvorstadt:"Nicht zweckmäßig"

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Stadtbaurätin lehnt detaillierte Anwohnerbefragung ab

Im neuen Jahr soll entschieden werden, ob aus der Sendlinger Straße dauerhaft eine Fußgängerzone werden soll oder nicht. Die CSU im Stadtrat hatte in diesem Zusammenhang verlangt, dass die Stadtverwaltung vor dem Beschluss eine gründliche Datenerhebung vorlegt: Die Christsozialen stellten sich eine "umfangreiche Bestandsaufnahme" zu den Auswirkungen auf die Mieten sowie die Wohn- und Lebensqualität vor. Stadtbaurätin Elisabeth Merk will dem aber nur eingeschränkt nachkommen, wie aus einer Antwort auf einen Antrag der CSU-Stadtratsfraktion hervorgeht.

Merk sieht eine "aufwendige Befragung" von Anwohnern, Geschäftsleuten und Passanten als "nicht zweckmäßig" an, wie in dem Papier steht. Es seien davon "keine validen Ergebnisse" zu erwarten, zumal eine solche Erhebung auch angesichts der Kosten von 30 000 Euro unverhältnismäßig sei. Allerdings soll nach Merks Angaben eine schriftliche Befragung der Gewerbetreibenden stattfinden, dazu Reaktionen von Bürgern erfasst werden. Allein dieses "Erhebungskonzept" kostet ausweislich des Schreibens 20 000 Euro. Beim örtlichen Bezirksausschuss sind bisher laut dem Vorsitzenden Wolfgang Püschel keinerlei Beschwerden dazu eingegangen, dass die Sendlinger Straße für Autos gesperrt ist.

Die von der CSU geforderte Untersuchung der Mietpreisentwicklung sieht Merk als "kein geeignetes Kriterium für die Bewertung des Verkehrsversuches" an. Durch die Lage in der City sei dies ohnehin eine begehrte Geschäftslage, der Strukturwandel im Handel werde "sich auch ohne Umgestaltung der Sendlinger Straße zur Fußgängerzone weiter fortsetzen", führt Merk aus. Aussagen über die Lebensqualität beurteilt sie als methodisch zweifelhaft, da es keine dezidierte Erhebung vor dem Fußgängerzonen-Versuch gegeben habe. Indes hat die Behörde nach ihren Worten "diverse Befragungen" durchgeführt; deren Ergebnisse ließen "sehr hohe Zufriedenheitswerte bei der Bevölkerung mit ihrer Wohnsituation, ihrem Viertel und der Stadt München insgesamt" erwarten.

© SZ vom 31.12.2016 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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