Maxvorstadt:Musikalische Rückendeckung

(Foto: Sasebo)

Die Band Sasebo spielt für die japanische Prinzessin Masako - einen Tag vor ihrer Inthronisation zur Kaiserin - zum Tanz auf

Wie eine Verjüngungskur kommt der Generationenwechsel im japanischen Kaiserhaus daher, wenn der erst 59-jährige Kronprinz Naruhito am 1. Mai den Thron besteigt. An seiner Seite die vier Jahre jüngere Masako, mit der er seit 1993 verheiratet ist. Um sie gab es in der Vergangenheit allerlei besorgniserregende Meldungen - von Depressionen war die Rede, was im höfischen Jargon mit Anpassungsstörung übersetzt wurde, und davon, dass sich die Prinzessin in ihrer Rolle wie ein "Vogel im Käfig" fühle. Kein Vergleich also mit dem lockeren Jeset-Leben, das die Diplomatentochter in jungen Jahren führte, bis der Thronfolger in einer Tiefgarage um ihre Hand anhielt. Nun scheint Masako sich in ihr monarchisches Schicksal ergeben zu haben. Oder vielleicht doch nicht? Die bayerisch-japanische Band "Sasebo" jedenfalls will ihr anlässlich ihres Aufstiegs zur Kaiserin ein bisschen musikalisch-anarchische Rückendeckung geben. Mit ihrem Konzert "Masako" am Vorabend der Inthronisierung, Dienstag, 30. April, 20 Uhr, im Lostweekend, Schellingstraße 3, fordert die Formation die Kronprinzessin zum Tanz auf und dazu, sich den royalen Zwängen zu verweigern. Für Masako also die allerletzte Gelegenheit, es noch einmal richtig krachen zu lassen. "Sasebo" derweil bereiten sich bei einem kühlen Hellen auf ihr Konzert vor.

© SZ vom 29.04.2019 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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