Maxvorstadt:Genehmigung für die "Glyptotheke"

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Die Architekturstudenten Maria Schlüter und Nick Förster dürfen auf dem Königsplatz eine Replik der beliebten Tempelstufen aufbauen

Von Johannes Korsche, Maxvorstadt

Die sogenannte Glyptotheke am Königsplatz ist seit diesem Montag genehmigt, wie Johannes Mayer vom Kreisverwaltungsreferat mitteilt. Was als Idee der beiden Architekturstudenten an der Technischen Universität München, Nick Förster und Maria Schlüter, begann, wird demnach bald den Königsplatz zieren: eine Replik der beliebten, aber derzeit von einem Bauzaun vor der Glyptothek verborgenen Stufen. Die Genehmigung gilt, ausgenommen sind Tage mit Konzerten oder anderen Veranstaltungen auf dem Platz, bis Ende Oktober 2020. Dann soll auch die Glyptothek fertig saniert sein und die originalen Stufen wieder zum Sonnetanken einladen.

Bis Montag war nicht sicher, ob aus der Idee auch Wirklichkeit werden wird. Vor allem der Leiter der Glyptothek Florian Knauß hatte sich laut gegen das Projekt ausgesprochen. Offensichtlich wurde er überstimmt, so hatten bei der Anhörung sowohl Kulturreferat, Stadtbaurätin Elisabeth Merk als auch der Maxvorstädter Bezirksausschuss ihre Sympathien für das Projekt kundgetan.

Seit der Genehmigung sind Schlüter und Förster schon aktiv geworden. "So schnell wie möglich" sollen die Interimstufen schließlich auf dem Königsplatz stehen, sagt Förster. Wann genau es so weit sein wird, wissen die beiden aber noch nicht. "Spätsommer oder Früh-Früh-Herbst", hofft Schlüter. Denn "die muss jetzt erst einmal gebaut werden". Das Holz sei schon organisiert, ein Schreiner gefunden. Der schneide die Holzteile zurecht, bevor sie von den Studenten verschraubt und angemalt werden. Die Glyptotheke soll sich in ihren Maßen und ihrem Aussehen an den Originalstufen orientieren.

Christian Krimpmann, Chef des Maxvorstädter Bezirksausschusses, sieht nun die Herausforderung darin, mit dem "sensiblen" Platz und den unterschiedlichen Interessen angemessen umzugehen. Für die Initiatoren sei das die Chance zu zeigen, "dass sie den Spagat beherrschen." Die nötige Bereitschaft zum Dialog hätten sie jedenfalls in den vergangenen Monaten schon bewiesen, seit März ist die Glyptotheke in der Diskussion. Wie zum Beweis haben die beiden Studenten den Standort der Glyptotheke erneut angepasst. Insgesamt werden zwei Interimsstufen zum Sitzen einladen. Eine kommt neben die Glyptothek in Richtung Arcisstraße und die zweite zur Staatlichen Antikensammlung auf die gegenüberliegende Straßenseite. So wollen sie auf die Baustelle Rücksicht nehmen. Ein Spagat über die Straße ist also bereits gemacht.

© SZ vom 28.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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