Maxvorstadt:Gegen den Wildwuchs der Wettbüros

Bei den großen internationalen Sport-Turnieren brummt in den Wettbüros das Geschäft. Die Tipper kritzeln auf Tabellen herum, diskutieren Ergebnisse - und gehen immer wieder zum Tresen, neue Wetten abschließen. Lange schon warnen Therapeuten und Gesundheitsverbände, dass ein solches Verhalten hohes Suchtpotenzial hat - ebenso wie das Glücksspiel. Davon ist auch die Stadtviertelpolitik in der Maxvorstadt überzeugt.

Die Bürgervertreter registrieren mit Missfallen den Wildwuchs von immer mehr Wettbüros im nördlichen Umfeld des Hauptbahnhofes. Und sie glauben zu wissen, wie man der Ausbreitung Einhalt gebieten könnte: Wettbüros sollen bei der räumlichen Genehmigungslage den Spiel-otheken gleichgestellt werden, fordert das Gremium. Konkret beziehen sich die Politiker auf Artikel 9, Absatz 3 des Staatsvertrages zum Glücksspielwesen. Dort heißt es: "Ein Mindestabstand von 250 Metern Luftlinie zu einer anderen Spielhalle darf nicht unterschritten werden." Doch eben dies habe dazu geführt, dass im Umfeld von Spielotheken immer mehr Wettbüros entstehen, heißt es in dem Papier, welches die örtliche CSU formulierte. Würden Wettbüros den Spielotheken gleichgestellt, so das Kalkül, dann müssten diese ebenso 250 Meter Abstand zum Nachbarbetrieb halten. Die Stadtviertelvertreter fordern nun, dass die Stadt beim Deutschen Städtetag und beim Freistaat Bayern auf eine entsprechende Gesetzesklausel dringt.

© SZ vom 04.01.2016 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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