Maxvorstadt:Einfach anfangen

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Gemeinsames Gepräge: Eine Zeichnung aus dem Masterplan-Dossier empfiehlt einheitliche Sitzbänke und homogene Bepflanzung. (Foto: Vogt Landschaftsarchitekten)

Mit dem "Masterplan Freiflächengestaltung" liegt ein Strategiekonzept vor, wie das Kunstareal zu einem Gesamtgefüge umgestaltet werden kann. Die örtliche CSU-Fraktion verlangt nun die Umsetzung konkreter Projekte

Von Stefan Mühleisen, Maxvorstadt

Nachdem vor drei Wochen das Strategiekonzept für die Weiterentwicklung des Kunstareals bekannt geworden war, dringen jetzt Politiker im lokal zuständigen Bezirksausschuss (BA) Maxvorstadt auf die Umsetzung konkreter Projekte. Die CSU-Fraktion im Gremium hat für die März-Sitzung ein Paket aus Anträgen an Stadt und Freistaat vorbereitet, die auf Vorschläge aus dem "Masterplan Freiflächengestaltung Kunstareal" zurückgehen. "Wir wollen einen Impuls geben, sonst verpufft der Masterplan wieder", sagt der christsoziale Fraktionssprecher im Bezirksausschuss, Valentin Auer.

Das Stadtteilgremium hat sich seit den Neunzigerjahren immer wieder dafür eingesetzt, das bisher nur in Ansätzen verwirklichte Vernetzungs-Vorhaben für das Museumsquartier endlich in die Tat umzusetzen. Es geht dabei darum, den verstreuten Kultur-Institutionen zwischen Heß-, Türken-, Karl- und Richard-Wagner-Straße stadträumlich ein gemeinsames Gepräge zu geben, um sie unter der Marke "Kunstareal" zu vermarkten. Nach einzelnen Workshops und einem Bürgergutachten ließ das Staatliche Bauamt zuletzt den "Masterplan Freiflächengestaltung" vom Züricher Landschaftsarchitekturbüro Vogt erstellen. Auf 153 Seiten werden darin Strategien und Handreichungen für Maßnahmen dargelegt, wie das Areal zu einem topografisch konformen Gefüge umgestaltet werden kann. Die Architekten schlagen einheitliche Pflaster- und Plattenbeläge, Straßenlaternen, Sitzbänke oder Mülleimer vor, sowie die gezielte Aufwertung der Grünflächen und des Baumbestandes. Was wo und wie umgesetzt wird, soll in "Vertiefungsbereichen" untersucht werden. Die CSU im Bezirksausschuss fordert nun, dass Stadt und Staat daraus zügig reale Projekte destillieren. "Der Masterplan ist eine gute Analyse", sagt Auer. Es sei klar, dass nicht alles von heute auf morgen realisiert werden könne. "Aber man muss mit der Umsetzung anfangen."

Er sieht es als nötig an, dass die Stadtverwaltung handfeste Beschlussvorlagen für Vorhaben erarbeitet, diese an den Freistaat heranträgt und eine gemeinsame Finanzierung erörtert. Als eines dieser Projekte soll nach Vorstellung der CSU-Fraktion die Offerte mit der Straßenbeleuchtung angegangen werden, als erster Beitrag zu einem einheitlichen Erscheinungsbild des Kunstareals. Ferner fordern die Christsozialen, die Freifläche vor der Alten Pinakothek an der Gabelsbergerstraße nach historischem Vorbild zu einer "platzartigen Situation mit einem kleinen Rondell" umzugestalten sowie zu eruieren, ob diese Fläche mit dem Eingang der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) "in Beziehung gesetzt werden" könne. Im Hinblick auf einen auch vom Masterplan empfohlenen "Kunst-Boulevard" auf der Arcisstraße verlangt ein weiterer Antrag, Bäume im Abschnitt zwischen Brienner Straße und Gabelsbergerstraße auf der Ostseite zu pflanzen. Analog zu einem Antrag der CSU-Stadtratsfraktion soll die Stadt überdies aufgefordert werden, die Einrichtung einer Tiefgarage im Kunstareal auszuloten.

Auer und Kollegen wollen zudem an den Freistaat den Appell richten, den zweiten Bauabschnitt für die Pinakothek der Moderne nicht weiterzuverfolgen - und stattdessen ein Freiflächenkonzept für eine Aufwertung zu erarbeiten. Der BA wird am Dienstag, 13. März, im Arcadensaal der Bayern LB, Oskar-von-Miller-Ring 3, über die Anträge beraten (Beginn: 19.30 Uhr).

© SZ vom 28.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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