Maxvorstadt:Dröhnende Angeber

Bezirksausschuss fordert Konzept gegen "Auto-Poser"

In früheren Jahren waren sie vor allem auf der Leopoldstraße in Schwabing zu beobachten und vor allem: zu hören. Offensichtlich geltungsbedürftige Autofahrer, die ständig die Motoren aufjaulen lassen und sich darin gefallen, Passanten und Anwohner ungefragt daran teilhaben zu lassen, welch ohrenbetäubenden Lärm ihre Fahrzeuge abzusondern imstande sind. Längst sind derartige Zeitgenossen in ihren aufdringlichen Kisten in der ganzen Stadt anzutreffen, auch in der Maxvorstadt, dort vor allem auf der Ludwigstraße oder am Altstadtring. Immer wieder richteten Anwohner bei Bürgerversammlungen oder zuletzt wieder in der Sitzung des Bezirksausschusses Maxvorstadt die dringende Bitte an die Polizei, doch endlich etwas gegen die rücksichtlosen Autofahrer zu unternehmen.

Nun reicht's dem Gremium. "Poser unerwünscht", ist ein Antrag an die Stadt überschrieben, den die Grünen formuliert und den das Gremium jetzt beschlossen hat. Darin fordern die Maxvorstädter Politiker die Stadt auf, "zusammen mit der Polizei ein Programm und verschärfte Kontrollen gegen Auto-Poser zu entwickeln und zeitnah umzusetzen". Es werde zwar viel kontrolliert in München, Schwerpunktaktionen mit Blitzern oder Radfahrerkontrollen fänden regelmäßig statt, stellen die Bürgervertreter in dem Papier durchaus anerkennend fest. "Aber in Bezug auf Lärmbelästigung durch hochgetunte Autos herrscht eine deutliche Lücke." Andere Städte hätten hierzu Programme entwickelt "und so zumindest eine Abschreckung zu erreichen" versucht. In dem Antragstext ist von zahlreichen Bürgeranfragen und Anträgen die Rede. "Der Sommer kommt und mit ihm die Auto-Poser", konstatiert der Bezirksausschuss, "das kann nicht so bleiben."

© SZ vom 19.05.2018 / smüh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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