Martinsried:Sicherheit vor Geld

Gemeinderat will wenigstens eine Unterführung für Radfahrer

Eigentlich war schon alles klar: Die geplante Westumgehung von Martinsried wird keine Unterführungen für Radfahrer und Fußgänger erhalten. Sämtliche Planer und auch das Bauamt im Rathaus Planegg hatten sich - vor allem aus Kostengründen - gegen das Vorhaben ausgesprochen. Doch schon bei der Abstimmung im Frühjahr hatte sich der Gemeinderat darüber hinweggesetzt und eine weitere Untersuchung verlangt. Die liegt jetzt vor und wurde von Matthias Reintjes vom Büro Kaulen präsentiert. Auch er kam zu dem Schluss: "Unterführungen sind nicht notwendig - wegen dem ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis." Der finanzielle Aufwand wäre in der Tat erheblich: Im nördlichen Bereich müssten 950 000 Euro hingelegt werden, im südlichen, wo es bereits eine kleine Unterführung gibt, 860 000 Euro. Das Büro sprach sich für ebenerdige Überquerungshilfen aus.

Doch im Gemeinderat regte sich Protest dagegen. Vor allem Herbert Stepp (Grüne Gruppe 21) war es, der zumindest für den nördlichen Teil eine Unterführung favorisiert. Dazu müsse man nur "kreativ denken und planen", meinte er. Auch reiche eine Unterführung nur für Radfahrer aus, sie koste auch weniger. Der Mobilitätsbeauftragte des Gemeinderats, Roman Brugger (SPD), schloss sich Stepps Argumenten an. Auch Michael Book (CSU) zeigte sich enttäuscht von dem neuesten Gutachten. Ralf Tatzel sagte für die SPD-Fraktion: "Sicherheit geht vor Geld." Mit einer Mehrheit von elf zu acht Stimmen wurde Stepps Antrag, im Norden eine Unterführung für Radfahrer zu planen, angenommen.

Die bereits bestehende Unterführung unter der Planegger Straße im südlichen Teil soll erweitert werden. Dafür stimmten 18 Gemeinderäte.

© SZ vom 04.10.2018 / rar - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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