Martinsried:Ruhige Ortsmitte

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Leidet unter dem Verkehr: die Martinsrieder Ortsmitte. (Foto: Florian Peljak)

Martinsrieder Röntgenstraße soll umgebaut werden

Von Rainer Rutz, Martinsried

Ein Teil der Röntgenstraße innerhalb der neuen Martinsrieder Ortsmitte wird nun doch zu einem verkehrsberuhigten Bereich umgebaut. Die CSU-Fraktion hatte zur jüngsten Verkehrsausschuss-Sitzung einen Antrag eingereicht, der statt des bestehenden Zebrastreifens in der Röntgenstraße auf Höhe des indischen Restaurants den Bau einer Fußgängerampel vorsah. Die CSU begründete ihren Vorstoß mit der nicht ausreichenden Sicherheit für Fußgänger. "Die Straße ist extrem unübersichtlich, ich fühle mich hier sehr unwohl", meinte Gemeinderat Gerhard Schleburg. Eine Ampel würde das "nicht zu unterschätzende Gefahrenpotenzial" stark verringern.

Im Ausschuss kam allerdings noch ein weiterer Antrag zum Thema zur Sprache: Die Freien Wähler gingen weit über den CSU-Vorschlag hinaus und forderten einen verkehrsberuhigten Bereich, wie ihn im Übrigen auch der Masterplan für die neue Ortsmitte von Martinsried vorsieht. Bürgermeister Peter Heizer (FW) meinte, eine Bedarfsampel sei zum einen teurer und zudem kontraproduktiv: "Wenn die Ampel auf Rot umschaltet, fahren Autofahrer dann noch schneller, um diese zu überwinden."

In der Diskussion wurde allerdings bemerkt, dass ein verkehrsberuhigter Bereich auch Umbaumaßnahmen mit sich bringe - also möglicherweise größere Investitionen bedeute. Felix Kempf (SPD) unterstützte gleichwohl den FW-Vorschlag. Man habe nicht ohne Grund im Masterplan so genannte "Shared-space-Zonen" vorgesehen - also Bereiche, in denen alle Verkehrsteilnehmer gleiche Rechte und Pflichten haben. Warum das letztlich nicht verwirklicht worden war, blieb unbeantwortet. Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) betonte, derartige Bereiche seien in der Vergangenheit in der Verwaltung immer mal wieder diskutiert worden. Eine gewisse Achtsamkeit könne man aber von Fußgängern erwarten.

Nachdem sich auch Polizei und das Planegger Ordnungsamt gegen eine Ampel ausgesprochen hatten, plädierte eine knappe Mehrheit von fünf gegen vier Stimmen für einen so genannten verkehrsberuhigten Geschäftsbereich. Ein Fachbüro soll nun die dazu notwendigen baulichen Veränderungen prüfen.

© SZ vom 19.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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