Marketing:Der Nase nach

Hildegard Montgomery (Foto: Alessandra Schellnegger)

Hildegard Montgomery lässt Läden und Fitnessstudios duften

Für Hilde Montgomery lief beruflich eigentlich alles gut: Nach 15 Jahren war sie als Vertrieblerin ganz oben in der Tauchbranche angekommen. Weil sie aber Lust auf Veränderung hatte, wechselte sie zu einer internationalen Softwarefirma - dort aber mangelte es ihr an persönlicher Freiheit. Mit 50 Jahren fragte sich Montgomery, wie sie selbstbestimmter arbeiten könnte. Sie wollte eine Firma gründen - es fehlte nur noch das Produkt. Als sie hörte, dass ein Bekannter aus der Schweiz einen Vertriebspartner suchte, sagte sie zu. Heute vertreibt sie multisensorische Marketing-Produkte in ihrem Ein-Frau-Unternehmen, der Dufterei, das sie im Oktober 2016 angemeldet hat. Das Geschäftsmodell: Besondere Duftkompositionen sollen die Kunden länger in Läden und Geschäften halten. Aber auch Fitnessstudios und Zahnärzte interessierten sich für das sogenannte Duftmarketing. In anderen europäischen Ländern wie Spanien funktioniere das bereits gut, erzählt Montgomery.

Als ältere Unternehmensgründerin habe sie es auf dem Weg in die Selbständigkeit wohl einfacher gehabt als manche jungen Gründer, glaubt Montgomery, weil sie zielgerichteter arbeiten könne und wisse, wen sie ansprechen müsse. Eine Hürde sei jedoch die mangelnde finanzielle Unterstützung der Arbeitsagentur gewesen, von der Hilfestellung der Behörde ist die Selbständige ziemlich enttäuscht. Dennoch hat die heute 51-Jährige es geschafft, noch einmal etwas Neues aufzubauen. Dieses Jahr will eine Freundin mit in den kleinen Betrieb einsteigen. Bis Ende des Jahres soll das aus Ersparnissen gegründete Unternehmen sich dann finanziell selbst tragen. Und wenn nicht? "Dann würde ich mich einfach wieder anstellen lassen. In München gibt es tatsächlich genügend Jobs!"

© SZ vom 20.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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