Logopäden:"Helfende Hände" beziehen neue Räume

Bisher kamen die Logopäden beim Förderverein "Helfende Hände" immer ins Haus. Damit war allerdings ein hoher bürokratischer Aufwand verbunden - weshalb die Einrichtung für mehrfach behinderte Menschen jetzt erstmals eine eigene Therapiepraxis an der Bodenseestraße 126 bekommt. Anfang Dezember hat die neue Praxis eröffnet - am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. "Den Termin haben wir bewusst gewählt", sagt Pressesprecher Wolfgang J. Schreiter. Man wollte verdeutlichen, wie essentiell ein einfacher Zugang zu Fördermöglichkeiten gerade für solche Menschen ist, wie sie beim Verein Helfende Hände betreut werden. Menschen, die nicht selbst sprechen und ihre Hände nicht koordiniert bewegen können, die in ihrem Körper ausharren wie in einem Gefängnis. Denn für sie gilt wie für jeden anderen: "Sich mitteilen zu können und mit anderen gemeinsam zu essen, ist für das Wohlbefinden und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben elementar", weiß Kathrin Wenz, die den Therapiebereich bei den Erwachsenen leitet.

Aufgabe des neuen Logopäden-Teams wird es daher unter anderem sein, dafür zu sorgen, dass der Spaß beim Essen zunimmt - etwa, indem Schluckstörungen reduziert werden. Oder indem Computer-Tablets therapeutisch so eingesetzt werden, dass sie Betreuten mit erheblich eingeschränkter Lautsprache eine Form der Verständigung, Selbstbestimmung und sozialer Teilhabe ermöglichen. Genutzt werden kann die Praxis, soweit Termine verfügbar sind, aber auch von Patienten, die nicht Bewohner der Förderstätte sind. "Dafür gibt es", sagt Schreiter, "ein eigenes Klingelschild".

© SZ vom 13.12.2018 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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