Lochhausen:2030 sieht man weiter

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Lochhausen bekommt vorerst keine weitere Grundschule

Von Ellen Draxel, Lochhausen

Die Grundschule am Schubinweg wird vorerst der einzige Schulstandort in Lochhausen bleiben. Laut Stadtschulrätin Beatrix Zurek bieten die Räumlichkeiten inklusive der vor zwei Jahren errichteten Pavillonanlage, die "als Dauereinrichtung geplant" ist, bis mindestens 2030 ausreichend Platz für eine fünfzügige Grundschule mit zwanzig Klassen. Momentan werden die Mädchen und Buben der Schule in lediglich 15 Klassen unterrichtet. Prognostiziert ist für die nahe Zukunft aber lediglich eine Klasse mehr.

Zwar entstehen in Lochhausen etwa tausend neue Wohnungen für rund 2300 Menschen in den Neubaugebieten Spatzenwinkel, Osteranger und Henschelstraße. Die Wohnbauentwicklung habe sich jedoch verzögert, erklärt Beatrix Zurek. Festzustellen sei "eine deutliche Verschiebung und Entzerrung der Bauraten". Die Wohnungen würden daher später fertig, als zunächst angenommen.

Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied fordert seit Jahren eine zweite Grundschule für Lochhausen; die Lokalpolitiker präferieren einen Standort südlich der Bahnlinie der S 8, am liebsten auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik Manzinger an der Ziegeleistraße. Das Bildungsreferat stimmt mit den Stadtteilvertretern insofern überein, als dass für die Zeit nach dem Jahr 2030 "entsprechende Versorgungskonzepte angedacht werden" müssten, wie es heißt. Berücksichtigen will die Verwaltung dann aber Flächen im Rahmen eines integrierten Strukturkonzepts - im Gebiet Keltenafferstraße sowie nördlich der Lochhausener Straße.

Das von den Bürgervertretern favorisierte Manzinger-Gelände ist laut dem Planungsreferat ungeeignet, weil auf der Fläche seltene Schmetterlinge wie beispielsweise der Idas-Bläuling, der bayernweit auf der Roten Liste der stark gefährdeten Arten steht, sowie die europarechtlich streng geschützte Zauneidechse leben. Die Bezirksausschuss-Mitglieder wiederum lehnen einen zweiten Schulstandort nördlich der Lochhausener Straße ab, weil sie das Überqueren dieser stark befahrenen Straße für die Schulkinder als gefährlich erachten.

Wie Lochhausen künftig sozial, bildungstechnisch, sportlich, kulturell und verkehrlich aufgestellt sein soll, wird derzeit fachübergreifend in Form gegossen. Vorgesehen ist, in diese Planung auch die Bürgerinnen und Bürger einzubinden. Das Strukturkonzept befinde sich allerdings "erst in der Frühphase der Erstellung", erklärt Beatrix Zurek. Erste Ergebnisse sollen dem Stadtrat nicht vor 2021 vorgelegt werden. Sollten sich entgegen der Erwartungen in nächster Zeit doch noch größere Änderungen an Schülerzahlen ergeben, werde, verspricht die Stadtschulrätin, das Bildungsreferat umgehend reagieren und bislang potenzielle Standorte sofort zur Aufnahme in das Schulbauprogramm vorschlagen.

© SZ vom 07.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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