Bei der Verleihung des Österreichischen Kabarettpreises im vergangenen November in der Wiener "Urania" zog sie als Förderpreisträgerin mit einem Paradiesvogelkleid alle Blicke auf sich. Auch ihr Kurzauftritt gehörte - genau wie die Laudatio ihres befreundeten Münchner Kollegen Sven Kemmler - zu den Höhepunkten des Abends: Lisa Eckhart ist in jeder Beziehung eine auffallende Persönlichkeit.
Gerade mal 24 Jahre alt, pflegt sie maliziös lächelnd, mit extravaganter Kurzhaarfrisur und ebensolchen Outfits eine Kunstfigur, die einem Salon der Zwanzigerjahre entsprungen wirkt. In der Tradition der literarischen Größen dieser Zeit von Polgar bis Kraus bis Hammerschlag stehen auch Eckharts Texte: Sie ist vielleicht aktuell das größte lyrische Talent der Kleinkunstszene.
Thematisch breit aufgestellt, stets mit bitterbösem und rabenschwarzem Humor, der sich der Sache zuliebe auch nicht mit dem Zwang zur Pointe aufhält: "Es tötet mich nicht, wenn es nicht konstant lustig ist", sagt sie.
In die Wiege gelegt wurde ihr das nicht, wuchs Eckhart doch in einem Dorf nahe Leoben bei den Großeltern auf. Mit 17 floh sie dann ohne Netz und doppelten Boden nach Paris. London und Berlin waren bislang die weiteren Stationen der multilingualen Künstlerin.
Von Gelegenheitsjobs und Schauspielschul-Desastern ging es über die Poetry Slams zum Kabarett. All diese Erfahrungen fließen in ihr wunderbar zeitgeistfernes Debütprogramm "Als ob Sie Besseres zu tun hätten" ein, das in München nun erstmals komplett im Vereinsheim zu sehen ist.
Lisa Eckhart , Freitag, 7. April, 19.30 Uhr, Vereinsheim, Occamstr. 8, 089/344974