Langwied:Lasertechnik gegen Raser

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Stadt plant Tempokontrollen in der Langwieder Hauptstraße

In der Langwieder Hauptstraße wird zu schnell gefahren. Das belegt die "Beanstandungsquote" der Kommunalen Verkehrsüberwachung für diese Straße, die mit 19 Prozent im Jahr 2016 deutlich über dem stadtweiten Durchschnitt von 11,3 Prozent liegt. Bodenmarkierungen oder zusätzliche Schilder jedoch, die die Verkehrsteilnehmer daran erinnern könnten, dass sie sich in einer Tempo-30-Zone befinden, wird es laut Kreisverwaltungsreferat (KVR) in absehbarer Zeit nicht geben. Dazu sei "eine erhebliche Überschreitung" mit einer Quote von "weit über 20 Prozent" nötig, so das KVR. Anwohner, die seit Jahren unter Verkehrsrowdys in dieser Zone leiden, hatten genau das gefordert.

"Die Raser", erzählt ein Anlieger, "veranstalten bei uns regelrechte Rennen - das ist wirklich nicht mehr zum Lachen." Radler seien besonders gefährdet, sie würden von zu schnell fahrenden Pkw-Lenkern leicht übersehen. "Wenn Sie sich als Autofahrer an das Tempo 30 halten, werden Sie zur Hauptverkehrszeit per Lichthupe aufgefordert, Gas zu geben - oder Sie werden riskant überholt", bestätigt ein Nachbar. Die Langwieder Hauptstraße, die Eschenrieder Straße und die schmale Straße Im Stocket sind beliebte Schleichwege, um den täglichen Staus auf der Autobahn A 99 auf Höhe des Allacher Tunnels zu entkommen.

Indes räumt die Verkehrsbehörde ein, dass Geschwindigkeitskontrollen in der Langwieder Hauptstraße wegen der vielen Kurven und fehlender Fahrbahnrandmarkierungen "nur eingeschränkt" und in der Eschenrieder Straße "gar nicht möglich" seien. Die Stadt wolle daher diese beiden Straßen mit einer neuen Lasertechnik überwachen lassen. Dafür soll noch in diesem Jahr ein neues Fahrzeug eingesetzt werden.

Anwohner und Lokalpolitiker aber sorgen sich nicht nur um die Sicherheit in Langwied. Sie monieren auch den zunehmenden Lärm und die stetig steigende Abgasbelastung. Immer mehr Schwerlaster würden durch das Viertel fahren. Der Bezirksausschuss Aubing-Lochhausen-Langwied hat deshalb darum gebeten, eine Tonnagebeschränkung für Langwied anzuordnen. Das KVR will nun die Verkehrsbelastung und anschließend die Beeinträchtigung der Bevölkerung durch Lärm und Abgase prüfen lassen.

© SZ vom 25.04.2017 / eda - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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