Landtagswahl 2013:Frankenberger tritt in Schwabing an

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Will für die ÖDP in den Landtag: Sebastian Frankenberger. (Foto: Stephan Rumpf)

Als Initiator des Nichtraucher-Volksentscheids hat er unzählige Bayern gegen sich aufgebracht, nun will ÖDP-Chef Frankenberger in den Landtag. Dafür hat er seinen Zweitwohnsitz nach München verlegt - und tritt nun in einem hartumkämpften Stimmkreis an.

Von Silke Lode

Münchens am härtesten umkämpfter Landtags-Stimmkreis bekommt einen weiteren Kandidaten: ÖDP-Bundeschef Sebastian Frankenberger will das Schwabinger Direktmandat gewinnen. Wenn die ÖDP dem Initiator des Nichtraucher-Volksentscheids bei ihrem Parteitag am 8. Februar den Stimmkreis überlässt, tritt der 31-Jährige gegen Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU), Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP), die SPD-Landtagsabgeordnete Isabell Zacharias und Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause an.

Frankenberger, der seit dem 1. Dezember einen Zweitwohnsitz in München hat, sagt, dass er Schwabing am besten kenne. Er wohne in dem Stimmkreis und habe dort früher literarische Stadtführungen gemacht. Er räumt aber auch ein, dass es gerade die Prominenz seiner Konkurrenten ist, die ihn nach Schwabing lockt: "Gegen etablierte Politiker und Minister anzutreten ist viel spannender", meint Frankenberger. "Da spricht man über ganz andere Sachthemen und führt spannende Diskussionen."

Neben einem Stimmkreis bemüht sich Frankenberger auch um den Spitzenplatz auf der Oberbayern-Liste der ÖDP: "Als Bundesvorsitzender möchte man nach ganz vorn." Allerdings ist selbst der erste Platz auf der ÖDP-Liste kein sicheres Ticket in den Landtag: 2008 scheiterte die Partei mit etwas mehr als zwei Prozent der Stimmen klar an der Fünf-Prozent-Hürde.

Eine Kandidatur für den Münchner Stadtrat wäre für Frankenberger deutlich aussichtsreicher, der kommunalen Ebene erteilt der frühere Passauer Stadtrat aber eine klare Absage: "Das ist zu zeitintensiv und wäre mit dem Job als ÖDP-Bundesvorsitzender nicht vereinbar", sagt er. Würde ihm der Sprung in den Landtag gelingen, wolle er "zumindest am Anfang versuchen, beide Jobs zu machen".

Nach München sei er gezogen, um die weiten Wege zu Vorträgen in ganz Deutschland abzukürzen, die er als Parteichef habe. Am Wochenende lebe er nach wie vor in Passau - um sich um seine Ministrantengruppe zu kümmern und wegen seines Zweitjobs als Stadtführer in Salzburg und Linz.

© SZ vom 15.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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