Erneut ist in einem Münchner U-Bahnhof ein Fahrgast brutal zusammengeschlagen worden. Diesmal griffen jedoch andere Fahrgäste ein und hielten die drei Schläger fest.
Laut Polizei kam es am Dienstagabend gegen 20.10 Uhr auf der Rolltreppe der U-Bahnstation Wettersteinplatz zu einem Streit zwischen einem 39-jährigen Iraker einerseits und zwei deutschen Männern, 25 und 27 Jahre alt, sowie einer 17-jährigen Ungarin. Der Grund für die Auseinandersetzung ist noch unklar. Doch der Streit eskalierte und das Trio trat auf den 39-Jährigen ein.
Einer der Täter versuchte das Opfer zu würgen und es mit einer Flasche zu schlagen. Ein unbeteiligter Passant zog den Iraker von den Angreifern weg. Als sich das Opfer dann in eine gerade eingefahrene U-Bahn flüchtete, zerrten ihn die Täter aus dem Waggon heraus auf den Bahnsteig zurück, wo sie ihn erneut angingen.
Mehrere Fahrgäste, die die Schlägerei beobachteten - unter ihnen ein USK-Beamter der Polizei, der privat unterwegs war -, griffen mutig ein, trennten die Personen voneinander und hielten die Angreifer so lange fest, bis die Polizei sie festnahm.
Der 39-Jährige erlitt Prellungen im Rückenbereich, Verletzungen am Hals und im Gesicht. Er wurde im Krankenhaus ambulant behandelt. Die Angreifer waren laut Polizei stark alkoholisiert.
Weil sie während der Auseinandersetzung ihr Opfer als "dreckiger Ausländer" beschimpften, übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen. Es wird geprüft, ob die Täter rechtsradikal gesinnt sind, bislang gebe es dafür aber noch keine Anhaltspunkte, so ein Polizeisprecher. Noch sei das Motiv unklar.
Gegen die beiden Männer erging Haftbefehl, die 17-jährige Frau wurde nicht inhaftiert. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter Telefon 2910-0 zu melden.